Im Zolli sollen Vögel gegen die Vogelgrippe geimpft werden
©Bild: Zoo Basel
Versuch
Basel-Stadt

Im Zolli sollen Vögel gegen die Vogelgrippe geimpft werden

20.04.2023 16:06

Baseljetzt

Im Zoo Basel und im Berner Tierpark Dählhölzli sollen Vögel mit einem gentechnisch veränderten Impfstoff gegen die Vogelgrippe geimpft werden können. Die Kantone müssen allerdings noch zustimmen.

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat einen Freisetzungsversuch des Instituts für Virologie und Immunologie (IVI) bewilligt. Allerdings müssen auch die betroffenen Kantone zustimmen.

Das IVI muss während der Versuche dafür sorgen, dass die Sicherheit von Mensch, Tier und Umwelt garantiert ist, wie das Bafu in einer Mitteilung vom Donnerstag schrieb. Ziel des Versuches ist, die Wirksamkeit des Impfstoffs zu testen und auch seine allfälligen Nebenwirkungen sowie die Sicherheit zu untersuchen.

Auflagen für den Versuch

Gespritzt werden soll der Impfstoff Vögeln, die in den beiden Zoos gehalten werden, voraussichtlich ab kommendem Herbst und bis Herbst 2026. Das Bafu hat mit der Bewilligung Auflagen gemacht, um die Biosicherheit des Versuchs zu gewährleisten. Unter anderem muss eine Begleitgruppe den Versuch überwachen.

Beispielsweise muss auch sichergestellt sein, dass am Versuch beteiligtes Personal die Sicherheitsmassnahmen kennt und befolgt. Impfen müssen veterinärmedizinische Fachleute. Nach der Impfung dürfen die Vögel vorübergehend nur mit informiertem Personal in Kontakt kommen, aber nicht mit Passantinnen und Passanten.

Das Bafu ist zuständig für die Bewilligung von Versuchen mit gentechnisch veränderten Tierarzneimitteln, die in der Umwelt untersucht werden sollen. Für die Impfung und die Nachfolgeuntersuchungen muss der betroffene Kanton zusätzlich eine Tierversuchsbewilligung erteilen.

In Bern ist ein entsprechendes Gesuch bei der kantonalen Kommission für Tierversuche in Prüfung. Das teilte ein Sprecher der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion des Kantons auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Tausende Vogelgrippe-Ausbrüche

In Europa gab es seit 2021 Tausende von Vogelgrippe-Ausbrüchen, und auch in der Schweiz wurden wiederholt Ausbrüche registriert, sowohl bei Wildvögeln als auch bei Hausgeflügel. Im Februar 2022 verendete im Tierpark Dählhölzli ein Pelikan an der Vogelgrippe. Hausgeflügel darf zum Schutz vor Ansteckungen derzeit nicht auf die Weide.

Die hochpathogenen H5N1-Viren bedrohten regional gewisse Wildvogel-Arten, schreibt das IVI im Internet. Und viele in Zoos gehaltene Wildvögel könnten unter Quarantänebedingungen nicht artgerecht gehalten werden. Sie sollten deshalb mit einer Impfung geschützt werden können. (sda/jwe)

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