«Inakzeptabel»: Verkaufsverbot für 95 untersuchte Produkte
Jennifer Weber
Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat 2023 die Einhaltung des Chemikalienrechts bei Produkten und in Betrieben überprüft. 95 von 221 untersuchten Produkten erfüllten die Kriterien für ein Verkaufsverbot.
175 von 221 kontrollierten Produkten und 39 von 48 kontrollierten Betrieben waren zu beanstanden, wie aus einer Medienmitteilung vom Montagmorgen hervorgeht. 95 Produkte erfüllten gar die Kriterien für ein Verkaufsverbot.
Bei den kontrollierten Produkten handle es sich gemäss Mitteilung um Stoffe und Zubereitungen wie ätherische Öle und Reinigungsmittel, Biozidprodukte wie Desinfektionsmittel oder Mittel gegen Mücken, Pflanzenschutzmittel und Gegenstände wie e-Einweg-Zigaretten.
Hauptbeanstandungsgründe bei den kontrollierten Produkten seien die Anwesenheit von verbotenen Inhaltsstoffen, fehlende Zulassung, nicht korrekte Einstufung, Kennzeichnungsmängel, Verpackungsmängel, Mängel im Sicherheitsdatenblatt, Nichtwahrnehmung der Meldepflicht sowie nicht gesetzeskonforme Anpreisung und Verletzung der Werbevorschriften gewesen.
Verkaufsverbot für 95 Produkte
«95 der insgesamt 221 untersuchten Produkte erfüllten unsere Kriterien für ein Verkaufsverbot, weil sie Mängel aufwiesen, die eine unmittelbare Gefährdung der Gesundheit oder der Umwelt darstellen», schreibt das Kantonale Laboratorium. Bei einem Verkaufsverbot werden Produkte aus dem Handel entfernt und sind für Konsumentinnen und Konsumenten somit nicht mehr verfügbar.
Ausserdem seien 105 Mängel festgestellt worden, die «nicht schwerwiegend» waren. In diesen Fällen habe mit dem zuständigen Betrieb innert nützlicher Frist die notwendigen Korrekturmassnahmen vereinbart werden können. Bei den inspizierten Betrieben handle es sich um Betriebe, «die mit gefährlichen Chemikalien arbeiten, diese importieren oder verkaufen».
Hohe Quote sei «inakzeptabel»
Die Resultate der Kontrollen im Chemikalienbereich des Kantonalen Laboratoriums weisen auf eine «ungenügende Beachtung der chemikalienrechtlichen Vorschriften» hin. «Viele der festgestellten Mängel entsprechen jedoch keiner unmittelbaren Gefährdung der Gesundheit oder der Umwelt», heisst es in der Mitteilung weiter. Besonders bedenklich sei jedoch die schlechte Wahrnehmung der Selbstkontrolle, welche als Voraussetzung für das Inverkehrbringen von Chemikalien gilt.
Obwohl die Probenahme des Laboratoriums risikobasiert erfolge, indem verdächtige Produkte prioritär überprüft werden, sei «die hohe Quote an Produkten, welche aufgrund von schwerwiegenden Mängeln die Anforderungen für ein Verkaufsverbot erfüllen, inakzeptabel». Das Laboratorium führe deshalb solche Kontrollen weiter.
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akjo
welche Produkte sind verboten worden?🤔
StephanMayerbeer
Es würde mich ja interessieren, wie viele der Beanstandungen auf “bürokratische” Vorgaben beruhen, und wie viele Stoffe wirklich gefährlich waren.