Sicherheit
Basel-Stadt

Initiative für sichere Velorouten: «Es besteht eine unglaubliche Lieblosigkeit»

08.04.2025 17:06 - update 08.04.2025 17:07
Jeremy Goy

Jeremy Goy

Am 11. März lancierte ein überparteiliches Komitee die Initiative «Sichere Velorouten in Basel-Stadt.» Am Dienstag fand die dazugehörige Medienkonferenz statt. BaselJetzt war vor Ort und konnte verschiedene Stimmen einfangen.

Am 18. Mai 2025 wird die Basler Stimmbevölkerung voraussichtlich über die Initiative für sichere Velorouten in Basel-Stadt abstimmen. Das Begehren wird von Pro Velo beider Basel, umverkehR, VCS und von mehreren Parteien unterstützt. Gefordert werden sichere und einheitlich ausgestaltete Fahrradrouten in Basel-Stadt und die Entflechtung an Verkehrsknoten. Alle Forderungen findest du hier.

Sichere Fahrradrouten bis spätestens 2042

Mit den Massnahmen möchte man die Qualität der Fahrradrouten sichern und dadurch auch Fussgänger:innen im Verkehr besser schützen. Bis 2035 soll die Fahrradinfrastruktur verbessert und die Attraktivität des Velofahrens erhöht worden sein. Der Grosse Rat hat am 15. Januar 2025 mit 72 zu 24 Stimmen einen Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Sichere Velorouten in Basel-Stadt» beschlossen. Dieser soll bis spätestens 2042 ein sicheres Fahrrad-Netz schaffen.

Gemäss der Pro Velo Beider Basel sei die Lancierung der Initiative auf die steigenden Unfallzahlen zurückzuführen, die stärker zugenommen hätten als die Nutzung von Fahrrädern. 2020 habe es 50 Fahrradunfälle mit schweren Verletzungen gegeben.

Zur Finanzierung der Massnahmen wird ein Velo-Fonds eingerichtet, der bis 2045 jährlich mit fünf Millionen Franken ausgestattet wird. Zusätzlich sollen eine Million Franken pro Jahr für Sicherheitsmassnahmen bereitgestellt werden, um Gefahrenstellen schnell zu sanieren.

Sichere Velorouten für mehr Fahrradfahrer:innen

Auch Raphael Fuhrer, Grüne BS, vertritt eine klare Meinung: So soll jeder Mensch die Möglichkeit haben, sich mit dem Fahrrad sicher zu fühlen. Es gäbe noch viel zu viele gefährliche Stellen in Basel. Würde man in diesem Bereich mehr tun, würden auch mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Das würde den Verkehr entlasten, so Fuhrer.

Kritik an Basels Fahrradinfrastruktur

Auch für Natalie Berger, Teil des Initiativkomitees, ist klar: Es muss etwas getan werden. Winterthur, Bern und Zürich wären Basel diesbezüglich einen Schritt voraus. In Basel würde das offizielle Fahrrad-Netz nur auf dem Papier vorhanden sein. Zudem hätte der Autoverkehr zumeist Priorität und es fehle an sicheren Fahrradspuren.

Viele Fahrradwege hätten Unterbrüche und es gäbe gefährliche Stellen, die nicht saniert seien, so Ruedi Rechtsteiner, ehemaliger SP-Nationalrat und Präsident des Initiativkomitees «Sichere Velorouten.» «Das Problem ist die Veloplanung. In Zürich oder Bern gibt es diese Planung,» so Rechtsteiner.

Lea Levi, ebenfalls Teil des Initiativkomitees, spricht einen ganz anderen Punkt an: Die Klimaerwärmung. Diese sei schon lange in Basel angekommen. Um die Stadt zukunftsfähig machen zu können, sei unter anderem eine Mobilität notwendig, welche das Klima nicht weiter aufheizen würde. Doris Hunziker vom Initiativkomitee ergänzt, dass ein hoher Anteil vom Fahrradverkehr zur Steigerung der Lebensqualität und zum Erreichen der Klimaneutralität beitragen würde.

Die Initiative «Sichere Velorouten in Basel-Stadt» soll zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur beitragen – die Zukunft wird zeigen, wie sie sich umsetzen lässt. Das Nein-Komitee erläutert seine Argumente am kommenden Dienstag.

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Kommentare

Dein Kommentar

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08.04.2025 16:59

Sonnenliebe

In Basel fahren sehr viele Menschen mit dem Velo zur Arbeit und auch im Privaten mit dem Fahrrad herum. Deshalb ist es ein wichtiger Schritt für Sicherheit beim Fahren. Auch für die Reduktion der Klimaerwärmung sind mehr Velos statt Autos sinnvoll.

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08.04.2025 15:11

Sprissli

Es wäre aber auch ratsam wenn sich diese meistens frechen Velo Fahrer/in an die Vorschriften halten würden,gestern mehrmals gesehen bei rot durch oder bei Kunstmuseum über das Trottoire etc!!

5 3
16.04.2025 20:51

johsin18

Also wenn du meinst, vor dem Kunstmuseum erhöht an der Tramhaltestelle vorbei, dann ist das der offizielle Veloweg an der Stelle (seit dem Umbau). Und wenn ein Tram kommt, stoppt die Ampel den Veloverkehr.

2 0
16.04.2025 13:28

Sonnenliebe

Ja und Autofahrer und Fussgänger sind nicht frech? Solche Verallgemeinerungen widerstreben mir.

2 2
09.04.2025 10:28

pserratore

👍👍👍

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