In gut zwei Wochen sind die Wahlen und neue und bereits bekannte Gesichter ziehen in die Landeslegislative ein. Gewählt werden diese direkt vom Volk. Doch nur jeder Zweite nimmt dieses Privileg in Anspruch.

Schweizweit geht gerade mal die Hälfte der Stimmberechtigten an die Urne. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die einen verstehen es nicht, die anderen interessiert es nicht und wieder andere haben keine Zeit oder sind generell politikskeptisch.

Die Jungen und das Wählen

Besonders hart kritisiert werden oft die Jungen und die Erstwähler:innen: Sie seien politikverdrossen oder schenkten wichtigen Themen keine Aufmerksamkeit.

Wir fragten in den Strassen Basels nach, wer zwei Wochen vor den Wahlen schon gewählt hat:

Tatsächlich haben wenige Personen zwei Wochen vor der Wahl schon gewählt. Laut Kanton haben in diesem Jahr erst 17 Prozent ihr Wahlcouvert abgegeben. Dies ist jedoch nicht unüblich: 2019 hatten zu dieser Zeit auch erst 17,7 Prozent gewählt.

Jungwähler:innen mobilisieren

Una Schmid, Präsidentin des jungen Rats, will nun anpacken. Immer wieder habe sie in ihrer Politkarriere erlebt, dass Anliegen und Ideen junger Leute weniger ernst genommen wurden, als jene von älteren Politiker:innen: «Ich denke, dass sich viele junge Menschen nicht ernst genommen fühlen und denken, dass ihre Stimme nicht zählt und die Politiker:innen sowieso machen, was sie wollen.» Auch sie werde in ihrem Alltag immer wieder mit solchen Problemen konfrontiert.

Deshalb hat der junge Rat die Kampagne «Basel wählt» in die Welt gerufen. Diese soll das Wählen einfacher machen: Anstatt lange Wahlprospekte zu lesen, sollen Junge anhand kurzer, provokanter Zitate ihre Kompatibilität mit den einzelnen Parteien überprüfen können. Somit sollen die National- und Ständeratswahlen zugänglicher werden und Nichtwähler:innen zum Wählen bewegt werden.

Wie erfolgreich die Kampagne Jungwähler:innen und Nichtwählerinnen zum Wählen mobilisieren wird, steht bislang in den Sternen. Doch eins ist klar: Viele junge Menschen faszinieren sich schon jetzt für Politik.