
Jeder zweite kauft bei chinesichen Online-Händlern ein
Baseljetzt
Chinesische Online-Händler werden in der Schweiz immer beliebter. Jede zweite Person hat dort im vergangenen Jahr bereits einmal eingekauft. Zwischen den Sprachregionen gibt es aber Unterschiede.
Insgesamt haben 52 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer 2024 mindestens einmal bei einem chinesischen Online-Händler eingekauft, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Vergleichsportal Comparis hervorgeht. An erster Stelle steht mit deutlichem Abstand Temu (47%). Bei Aliexpress und Shein haben 20 beziehungsweise 16 Prozent etwas erworben.
Dabei waren die chinesischen Plattformen bei Frauen etwas beliebter als bei Männern. Zwischen den Sprachregionen zeigen sich deutliche Unterschiede. Während in der Deutschschweiz nur knapp jeder zweite bei chinesischen Shops einkaufte, waren es in der Romandie 58 Prozent und im Tessin sogar 69 Prozent der Befragten.
Preis entscheident
Als Hauptgrund für den Einkauf nannten die Befragten den geringen Preis. Für 71 Prozent hat dies den Ausschlag gegeben. Nur 12 Prozent gaben zu Protokoll, dass die Produkte sonst nirgendwo anders zur Verfügung stehen. «Temu, Shein und Co. locken mit Schnäppchen, Spezialrabatten und Gratisprodukten ab einem bestimmten Bestellwert. Das riesige Sortiment spielt für die Konsumentinnen und Konsumenten im Vergleich kaum eine Rolle», ordnete Comparis-Experte Michael Kuhn ein.
Nicht wenig verwunderlich kauften vor allem Personen mit einem geringen Einkommen bei den chinesischen Shops. Bei Personen mit einem Einkommen unter 4000 Franken war es fast 60 Prozent, im Vergleich zu knapp 50 Prozent bei einem Einkommen über 8000 Franken.
Mehrheitlich zeigten sich die Käufer mit den Produkten der chinesischen Online-Händler zufrieden. So waren 28 Prozent der Befragten mit der Bestellung «sehr zufrieden» und 44 Prozent «zufrieden». Unzufrieden waren dagegen lediglich 6 Prozent.
Bei der Frage, wo die Befragten die letzten 12 Monate am häufigsten eingekauft haben, landete Temu mit 18 Prozent an erster Stelle. Digitec Galaxus (17%) und Zalando (15%) landeten knapp dahinter. «Die chinesischen Billigshops setzen heimische Onlineportale unter Druck. Die Häufigkeit der Bestellungen hat jedoch nichts mit dem Bestellwert zu tun, und höherwertige Produkte bleiben eine Domäne der Schweizer Anbieter», so Kuhn weiter.
Für die Studie wurden 1017 Personen in allen Sprachregionen der Schweiz befragt. (sda/stz)
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Sonnenliebe
Werde bei Temu sicher nie etwas kaufen und habe es bisher auch nicht. Das ist nicht gut für die Natur und auch bei elektronischen Dingen ist es auch gefährlich.
Bettina
Jeder der dort einkauft sollte wissen, dass unser Konsumverhalten der Klimakiller Nummer 1 ist. Überlegt Euch also gut welche Welt Ihr Euren Kindern hinterlassen wollt. Kauft ruhig jeden Schrott und rennt jeden Tag in die Stadt um ein billiges Shirt zu kaufen. Stopft Eure Schränke und Regale voll mit Müll.. Aber beklagt Euch dann nicht wenn es dann halt unschön auf unserem Planeten wird