Nach langem Streit, Gutachten und Abrissversuch: Der Regierungsrat hat beschlossen, die Tschudy-Villa in Sissach definitiv unter Denkmalschutz zu stellen.

Die Tschudy-Villa wird in das Inventar der kantonal geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen. Das hat der Regierungsrat auf Antrag der kantonalen Denkmal- und Heimatschutzkommission beschlossen, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Er stützt sich dabei auf das Gesetz über den Denkmal- und Heimatschutz (DHG).

Die Villa und deren Anbauten werden als «wertvolle Zeugen für die Baselbieter Architektur- und Wirtschaftsgeschichte» eingestuft und seien «ein Kulturdenkmal von regionaler Bedeutung», heisst es in der Mitteilung.

Lange Geschichte

Seit dem Jahr 2003 ist die Villa als zu schützendes Kulturdenkmal des Kantons Basel-Landschaft aufgeführt. Der Eigentümer wollte sie trotz allem im Februar 2022 abreissen. Die Denkmalpflege wies den Eigentümer und das Abbruchunternehmen damals darauf hin, dass die Liegenschaft schützwürdig sei und liess den Abriss einstellen. Damit wollte man allfällige Schäden an der Villa vermeiden. Der Eigentümer ignorierte die Anweisungen und führte den Abriss am 14. April weiter durch. Dabei wurde ein Viertel der Liegenschaft zerstört.

Ende April 2022 wurde das Gebäude dann durch die Denkmal- und Heimatschutzkommission provisorisch unter Schutz gestellt. Ein Fachgutachten zur Prüfung einer definitiven Unterschutzstellung wurde in Auftrag gegeben. Dieses ergab nun, dass die Tschudy-Villa offiziell unter Denkmalschutz gestellt werden kann.