Joggelihalle soll ESC-tauglich werden
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Grosser Rat
Basel-Stadt

Joggelihalle soll ESC-tauglich werden

15.05.2024 11:59 - update 15.05.2024 12:28

Baseljetzt

Der Grosse Rat ist sich einig: Er stellt sich hinter die Kritik der Kommission am Sanierungsdebakel der St. Jakobshalle. Und fordert Massnahmen für eine mögliche ESC-Austragung.

Der Basler Grosse Rat hat sich am Mittwoch grossmehrheitlich mit lediglich einer Gegenstimme hinter die Kritik seiner beiden Aufsichtskommissionen am Sanierungsdebakel der St. Jakobshalle gestellt. An aktueller Brisanz gewonnen hatte das Geschäft durch den Umstand, dass Basel sich um die Austragung des Eurovision Song Contest in eben dieser Halle bewirbt.

Als Erkenntnis des Spezialberichts wurde von den Kommissionssprechern sowie den Sprecherinnen und Sprechern der Fraktionen wiederholt die höhere Gewichtung der Nutzerbedürfnisse im Dreirollenmodell mit Nutzung, Bau und Finanzen hervorgehoben. Und über das debattierte Projekt hinaus wurde reihum eine höhere Verlässlichkeit bei der Planung grosser kantonaler Bauprojekte eingefordert.

Dem stimmte auch Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) zu. Sie sagte aber auch, dass man bei der Halle stets mit neuen Anforderungen der Nutzerschaft konfrontiert werde. Aber die Halle sei bereits jetzt ein attraktiver Veranstaltungsort – auch für den Eurovision Song Contest (ESC).

Ungenügende Deckenlast

Massive Kostenüberschreitungen sowie gravierende Planungs- und Baumängel: Die Liste der Mängel bei der Sanierung der St. Jakobshalle ist lang. Mit der Geschäftsprüfungs- und der Finanzkommission hatten gleich zwei Oberaufsichtsgremien des Grossen Rats scharfe Kritik am Projekt geübt. Die Regierung zeigte sich in einer Stellungnahme offen für die Kritik.

Statt 105 Millionen, wie 2015 berechnet, summierten sich die Kosten für die Sanierung und Modernisierung der 1975 erbauten St. Jakobshalle bis heute auf «stattliche» 141 Millionen Franken. Das entspricht einer Kostensteigerung um 34 Prozent.

Die Kommissionen gehen davon aus, dass damit der Peak noch nicht erreicht ist. Denn die Halle entspricht gemäss Spezialbericht auch nach wiederholten Nachbesserungen noch immer nicht den angestrebten Bedürfnissen.

Unter anderem verunmögliche die mangelnde Belüftung die Zubereitung von Pommes Frites. Die ungenügende Belastbarkeit der Decke verhindere die Aufhängung von schweren Scheinwerfern und sonstigen Elementen, die bei Show-Veranstaltungen, wie dem ESC, zu den Grundbedürfnissen gehören. Im Moment sind diese Voraussetzungen nur durch teure Spezialmassnahmen zu garantieren, wie es hiess. (sda/maf)

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