
Kalte Dusche: JSVP schockiert mit Nackt-Video
Brendan Bühler
Die Junge SVP Bern kann es nicht lassen. In einem Video gegen das Klima-Gesetz zeigt sie zwei Alt-Bundesrätinnen – nackt unter der Dusche.
Alles begann, als Nils Fiechter Ende März einen Tweet absetzte. Der Co-Präsident der Bernern JSVP publizierte darin einen Aufruf, in dem er «Laienschauspieler, die Doris Leuthard (Die Mitte) und Simonetta Sommaruga (SP) von hinten ähneln», suchte. Nun ist das Ergebnis öffentlich ersichtlich.
Beide Politikerinnen waren fürs Klima-Dossier zuständig. Im Clip gegen das Klima-Gesetz, über das am 18. Juni abgestimmt wird, sind die Doubles beider Bundesrätinnen zu sehen. Sie begeben sich in eine Dusche, wo sich beide zitternd waschen. Darüber werden Audio-Zitate eingespielt. Etwa eine Aussage von Sommaruga, man könne auch zu zweit duschen statt alleine – um Energie zu sparen.
Video könnte mobilisieren
Die Politikwissenschaftlerin Stefanie Bailer äussert sich auf Anfrage von Baseljetzt zum Video: «Es ist simpel gemacht und zielt auf Provokation. Bezeichnend ist, dass die JSVP anscheinend dafür Laienschauspielerinnen rekrutieren musste und wohl nicht genügend Frauen unter ihren Mitgliedern hat, die diese Rollen spielen könnten.»
Andersdenkende würden laut Bailer, die an der Universität Basel forscht, nicht erreicht. Jedoch könne das Video eine mobilisierende Wirkung entfalten – und Sympathisanten an die Urne bringen.
Vermehr Negative Campaigning
Es handle sich um ein weiteres Beispiel von «negative Campaigning». Das ist politische Werbung, die direkt auf die Gegner losgeht und versucht, diese in einem schlechten Licht dazustellen. «Negative Campaigning ist ein typisches Instrument von Rechtspopulisten. In der Schweiz ist es noch vergleichsweise selten, aber es nimmt zu», so Bailer.
Mit Konsequenzen für die Demokratie: «Negative Angriffe auf den Gegner bergen die Gefahr, dass Bürger:innen das Vertrauen in das politische System und Politiker:innen verlieren. « sagt Bailer. Der Diskurs werde dadurch gefährdet.
Am Ende des Videos kommt dann das Co-Präsidium der JSVP zu Wort. Nils Fiechter und Adrian Spahr plädieren für ein Nein an der Urne. Man solle das «Stromfresser-Gesetz» ablehnen. Gegenüber dem «Blick» sagen die Politiker, dass Leuthard und Sommaruga «persönlich für die gescheiterte Energiestrategie der letzten Jahre» verantwortlich seien.
Die Politiker bemängeln den angeblich übertriebenen Aktivismus, der zum Ausstieg aus der Kernenergie geführt habe. Das wiederum führe zu den jetzigen Problemen. Fiechter und Spahr sind beide wegen Rassendiskriminierung verurteilt. Das Urteil wurde vom Bundesgericht 2022 bestätigt.
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Eliora
Was für e primitive pack!
skywings2
Primitiver geht kaum. Der noch grössere Skandal: Solche Parteien werden stets wieder gewählt.