
Kanton informiert Kulturschaffende über Kulturpauschale
Michael Kempf
Am Dienstag lud die Abteilung Kultur Basel-Stadt zu einem Informationsabend über die Kulturpauschale ein. Rund 60 Interessierte und Kulturschaffende waren gekommen, um mehr über das Förderinstrument des Kantons zu erfahren.
Trotz heisser Temperaturen war der Saal im Theater BAU3 auf dem Gundeldinger Feld bis auf den letzten Platz besetzt. Gespannt warteten die Basler Kulturschaffenden auf die Informationen der Abteilung Kultur Basel-Stadt zur Kulturpauschale.
Den Anfang machte die Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, Katrin Grögel. Anhand eines kurzen Überblicks zeigte sie die einzelnen Arbeitsschritte zur Erarbeitung der neuen Kulturpauschale auf. Von Workshops mit einer Begleitgruppe aus der Szene über die Pilotausschreibung für Forschungsbeiträge von Mai bis November 2022 bis hin zur Inkraftsetzung der neuen Kulturpauschale auf Anfang 2023.
Ausbau der Kulturpauschale
Das Fördergefäss der neuen Kulturpauschale lässt sich in drei Bereiche unterteilen: Einzelprojektförderung, Recherchebeiträge und Programme und Dienstleistungen Alternativkultur.
Standen dem Kanton für die Periode 2019-2021 noch 300’000 Franken für die Einzelprojektförderung zur Verfügung, konnte dieser Betrag für die Periode 2024-2026 auf 650’000 Franken erhöht werden. Neu können ab 2022 auch Recherchebeiträge gesprochen werden. Dafür stehen dem Kanton jährlich 250’000 Franken zur Verfügung.
Neu hinzugekommen ist der Bereich Programme und Dienstleistungen Alternativkultur, der 2024 mit einer Pilotphase gestartet ist und für den der Abteilung Kultur für die Periode 2024-2026 560’000 Franken zur Verfügung stehen.
Recherchebeiträge
Dominick Boyle, zuständig für die Projektförderung im Bereich Jugendkultur und Kulturpauschale bei der Abteilung Kultur Basel-Stadt, gab einen Überblick über die Recherchebeiträge. Während im Jahr 2022 von 264 Gesuchen 29 unterstützt werden konnten, waren es im Jahr 2023 von 100 Gesuchen 30 Zusagen.
Insgesamt rechnet der Kanton damit, mit dem Fördergefäss der Recherchebeiträge rund 50 Kulturschaffende pro Jahr bei ihren Recherchen unterstützen zu können, und dies in über 15 verschiedenen Sparten. Genauer gesagt können Einzelpersonen einen Pauschalbetrag von 5’000 Franken anfragen. Und Gruppen einen Maximalbetrag von 20’000 Franken.
Einzelprojektförderung
Mit der Einzelprojektförderung will der Kanton eine breite und niederschwellige Unterstützung ermöglichen, die auch die Arbeitsbedingungen der Kulturschaffenden verbessern soll. Einzelprojekte können in diesem Rahmen mit einem Beitrag von maximal 10’000 Franken unterstützt werden.
Berücksichtigt werden dabei Projekte für eine Öffentlichkeit in Basel, Auswertungen ausserhalb der Region Basel sowie Ausstellungskataloge und Literaturjournale von Basler Kulturschaffenden.
Ab 2025 können sich Kulturschaffende nur noch mit einem Projekt pro Jahr um eine Einzelprojektförderung bewerben. Die Abteilung Kultur will damit erreichen, dass weniger Gesuche eingereicht werden, dafür aber mehr unterstützt werden können.
Förderung Programme und Dienstleistungen
Der Beauftragte für Kulturprojekte, Simon Koenig, stellte anschliessend den grössten und jüngsten Bereich der Kulturpauschale vor. Die Förderung der Alternativkultur durch Programme und Dienstleistungen. Damit will der Kanton physische und virtuelle Projekträume, Plattformen und kuratierte Initiativen fördern, die der Alternativkultur in Basel mehr Sichtbarkeit verleihen.
Dafür hat der Kanton in der Pilotphase ab 2024 für eine Laufzeit von 30 Monaten bereits folgende Projekte gefördert:
- CHF 90’000 für «KASKO(((°‿ °)))»
- CHF 90’000 für «Raum Theater BAU3»
- CHF 90’000 für «Balimage-Plattform Dienstleistungen»
- CHF 87’500 für «Station Circus»
Ebenso wurden ab 2024 für eine Laufzeit von 18 Monaten folgende Projekte gefördert:
- CHF 60’000 für «WURM Saison 2024/2025»
- CHF 50’000 für «Programm For (Magazinreihe und Ausstellungsraum)»
- CHF 50’000 für «DOCK Future Archive 2024-2026»
- CHF 50’000 für «Amore 2024/2025»
- CHF 25’000 für «∑ SUMME – Plattform der freien Basler Kunsträume und kuratorischen Initiativen»
Kulturschaffende stellen ihre Projekte vor
Für alle drei Bereiche lud die Abteilung Kultur auch gleich entsprechende Kulturschaffende ein, die bereits durch die jeweiligen Fördergefässe unterstützt wurden. So präsentierte Katharina Scheller ihr Projekt New Graphic Standard, das im Bereich der Recherchebeiträge unterstützt wurde.
Im Bereich der Einzelprojektförderung stellte Eva-Maria Knüsel den Ausstellungsraum Mayday vor. Dieser bietet nationalen und internationalen Kulturschaffenden die Möglichkeit, ihre zeitgenössische Kunst auszustellen.
Für den Bereich Förderung Programme und Dienstleistungen stellten Andreas Schmidhauser und Iuri Rigo vom Theater BAU3 ihren Kulturraum vor. Dabei handelt es sich um einen Veranstaltungsraum auf dem Gundeldinger Feld, der von der Alternativkultur zu erschwinglichen Konditionen gemietet werden kann. Der Förderbeitrag des Kantons ermöglichte dem Verein Theater BAU3 die Schaffung einer Betriebs- und Geschäftsleitung in der Person von Iuri Rigo, der an diesem Abend bereits seinen elften Arbeitstag hatte.
Die Förderung war auch ein Grund für die Abteilung Kultur Basel-Stadt, die Informationsveranstaltung im Theater BAU3 durchzuführen.
Nächsten Eingabetermine
Bevor die Verantwortlichen der Abteilung Kultur zum gemeinsamen Apéro und Austausch einluden, stellten sie noch die nächsten Eingabetermine für die verschiedenen Fördergefässe vor. So können Gesuche für Recherchebeiträge noch bis zum 6. September 2024 eingereicht werden. Für Einzelprojekte gilt eine laufende Eingabe, sprich diese können das ganze Jahr durch eigereicht werden.
Die Ausschreibung zu den Förderprogrammen und Dienstleistungen werde der Kanton an einer weiteren Informationsveranstaltung noch genauer kommunizieren, kündigten die Verantwortlichen am Dienstagabend an. Dieser soll spätestens nach den Herbstferien stattfinden.
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pserratore
👍👍👍
Sonnenliebe
Sehr guter Ansatz, weiter so!