
Kanton setzt auf Verbote statt soziale Lösungen beim K-Haus
Michael Kempf
Der Kanton Basel-Stadt reagiert auf Einbrüche und Vandalismus rund um den Kasernenhauptbau mit einem richterlichen Verbot. Auch Nächtigen und das Deponieren privater Gegenstände sind untersagt.
«Unberechtigten ist es verboten, sich länger als zur Nutzung des Eingangs aufzuhalten», heisst es in der am Mittwoch im Kantonsblatt publizierten Verfügung. Das K-Haus sollte ein offenes Kultur- und Kreativzentrum werden. Für dieses Projekt hatte die Basler Bevölkerung 45 Millionen Franken gesprochen. Trotz der Belebung des Areals durch Angebote des K-Hauses kam es immer wieder zu Vandalismus, Einbrüchen oder illegalem Übernachten auf dem Kasernenareal.
Probleme auf dem Areal
Seit Jahren kämpft der Kanton mit Problemen rund um das Areal. Zwar ist es dem K-Haus mit wöchentlichen Veranstaltungen wie dem Minecraft-Treffen für Kinder und Jugendliche, den Dimiko-Konzerten oder dem Sketch Club Basel gelungen, die Plaza und das Forum zu beleben. Auf die Vorfälle, die sich auf dem Kasernenhof oder auf öffentlichem Allmendboden abspielen, kann das K-Haus jedoch keinen Einfluss nehmen.
Im Sommer spitzte sich die Lage mit Verwüstungen und Übergriffen zu. Weil das Areal privates Eigentum des Kantons ist, hatte die Polizei nur eingeschränkte Möglichkeiten, wie die «bz» berichtet. Nun setzt die Regierung auf ein selten angewandtes juristisches Instrument. Kritikerinnen und Kritiker sehen darin ein Symbol: Statt Integration und sozialer Begleitung dominiert die Logik der Verdrängung – bezahlt von der Öffentlichkeit.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.



spalen
es dürfte ein kreislauf sein: wenig nutzung führt zu dubiosen, ungewollten personen, was wiederum dazu führt, dass niemand dort sein mag.
wenn dieser kreislauf mal unterbrochen wird, auch so, wie es jetzt versucht wird, muss unbedingt ein attraktives konzept für die nutzung her, sonst steht man rassig wieder auf dem ‚start‘-feld
MatthiasCH
In Deutschland wurden einige Kasernen umgenutzt. Ich habe aber noch nirgendwo gesehen, dass da etwas dabei herauskam, wo sich Menschen wohl fühlen.
Das Konzept einer Kaserne scheint mir von Grund auf ungemütlich