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Keller vs. Ineichen: Der grüne Kampf um Basel

22.10.2024 18:09 - update 25.03.2025 14:47
Michael Kempf

Michael Kempf

Im zweiten Wahlgang für die Basler Regierung kommts zum Duell Esther Keller gegen Anina Ineichen. Die GLP-Regierungsrätin kann dabei auf die Bürgerlichen zählen, die eine rot-grüne Mehrheit verhindern wollen.

Die FDP schickt ihre Kandidatin Eva Biland nicht mehr ins Rennen um den Regierungsratssitz von Esther Keller (GLP). Zu gross ist die Befürchtung, dass sich die bürgerlichen Stimmen zwischen Biland und Keller aufteilen könnten, was der grünen Kandidatin Anina Ineichen, die auf die Unterstützung der linken Parteien zählen kann, zum Vorteil werden würde. Eine rot-grüne Mehrheit in der Exekutive wollen die Bürgerlichen um jeden Preis verhindern.

Regierungsrätin Esther Keller zeigte sich bereits nach dem ersten Wahlgang zuversichtlich für Runde 2. Eine Kandidatur der FDP hätte auch aus Sicht von Esther Keller dazu führen können, dass man sich in der politischen Mitte gegenseitig Stimmen weggenommen hätte. «Ich bin vor allem froh, dass die Ausgangslage klar ist. Jetzt läuft es auf ein Duell hinaus», so Keller.

«Zähneknirschend entschieden»

«Das Wahlergebnis von Anina Ineichen hat uns überrascht», sagt Johannes Barth, Präsident der FDP Basel-Stadt, gegenüber Baseljetzt. Für die FDP zeige es aber auch, dass es nicht realistisch sei, erneut mit einer eigenen Kandidatin für den Regierungsrat anzutreten. «Wir haben uns deshalb zähneknirschend für die Vernunft entschieden und werden stattdessen für Esther Keller plädieren», so Barth.

Die Mitte Basel-Stadt spricht sich wie die FDP für eine Wahlempfehlung für die Grünliberale Esther Keller aus. Es gehe darum, eine rot-grüne Mehrheit in der Regierung zu verhindern, schreibt die Mitte in einer Medienmitteilung. Auch die LDP will eine rot-grüne Mehrheit verhindern, hat aber an ihrer Parteiversammlung beschlossen, keine Wahlempfehlung abzugeben.

SP steht hinter Ineichen

Die SP Basel-Stadt stellt sich einstimmig hinter die Kandidatur der Grünen Anina Ineichen. Damit will die Partei die im Jahr 2021 verlorene rot-grüne Mehrheit zurückerobern. Ob die Basta eine Wahlempfehlung aussprechen wird, entscheidet sich erst am Dienstagabend auf ihrer Parteiversammlung.

Für die Präsidentin der SP Basel-Stadt, Lisa Mathys, bringt Ineichen die richtigen Kompetenzen für den Regierungsrat mit. «Sie hat Erfahrung in der Sozialbehörde und kennt die Bedürfnisse von Menschen mit wenig Geld», sagt Mathys gegenüber Baseljetzt. Mit einer rot-grünen Regierungsmehrheit würde laut Mathys auch die Sozialpolitik in Basel wieder gestärkt.

Das Fazit des zweiten, nun beginnenden Wahlkampfs lautet also grob zusammengefasst: Grün gegen etwas weniger Grün. Am 24. November wird sich zeigen, ob die Linken bald wieder die Regierungsmehrheit haben oder ob die Bürgerlichen dies mit ihrer – taktisch gegebenen – Wahlempfehlung für Esther Keller verhindern können.

Zumindest könnte der zweite Wahlgang deutlich spannender werden als der bisherige Wahlkampf in Basel-Stadt. Ob Keller oder Ineichen, eines ist sicher: Die neue Regierungsrätin wird das Wort «grün» im Parteinamen tragen.

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Kommentare

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23.10.2024 01:58

René Nussbaum

Frau Esther Keller muss einfach weg.
Zu viel Mist in den letzten Jahren gemacht und sieht es nicht ein.

1 5
23.10.2024 05:01

spalen

ja. sie sieht es nicht ein. sowasaberauch!

…genauso wie 21’863 andere wählerinnen und wähler in basel, die gerne wollen, dass frau keller weiter arbeitet, auch wenn ihnen das offenbar nicht gefällt.

5 0
23.10.2024 06:38

Sonnenliebe

Ja, aber Frau Keller ist für den Rheintunnel, Sie auch in dem
Fall?

1 1
22.10.2024 17:10

rothue

Hoffe nur Esther Keller lernt aus der Abstimmung, warum Sie in den 2. Wahlgang gehen muss. Ich bin weder für Keller noch Ineichen, beide haben die gleichen Ziele, die Stadt in der Entfaltung lahm zu legen. Die Stadt wird mit der Zeit kein Erlebnis mehr sein, wenn man nur grünanlagen und sperren einbaut. Somit stirbt eine Stadt, von dem bin ich überzeugt, den mehr Strassenlokale sind ja auch nicht geplant. Beispiel gefällig! Freie Strasse ist mit Abstand die langweiligste Meile bei uns in Basel, auch die Clarastrasse zähle ich dazu. Und dies Dank Politiker aus Rot und Grün. Schade hat die FDP nicht mehr Mut.

7 4
23.10.2024 10:57

Sonnenliebe

Dann sind Sie wohl doch sehr unglücklich in unserer schönen und sozialen Stadt?

1 1

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