KI, Mixed Reality und Roboter: Neues Festival blickt auf Chancen und Gefahren
©Bilder: Dustin Vave, Mesh Festival/Montage: Baseljetzt
Münchenstein
Kultur

KI, Mixed Reality und Roboter: Neues Festival blickt auf Chancen und Gefahren

14.10.2024 05:54 - update 25.03.2025 14:56
David Frische

David Frische

Tech- und Kunstfans aufgepasst: Im Freilager findet von Mittwoch bis Sonntag das Mesh Festival statt. Dabei geht es um die Technologien unserer Zeit. Es wird ausgestellt, demonstriert und debattiert.

Zwei Bubbles schweben über den Freilager-Platz in Münchenstein. Beide streben nach der Mitte des Raumes. Die Kollision – unvermeidbar. Sanft, aber doch deutlich stossen die beiden Körper zusammen, ehe sie erneut unermüdlich einen eigenen Weg zur Mitte suchen. Sie sind virtuell und doch mitten in unserer Realität.

Es braucht nicht viel, um Unberechenbares zu erzeugen

Das abstrakte Medienkunstprojekt des Baslers Beat Brogle kann konkret erlebt werden. Mittels VR-Brillen tauchen die Zuschauer:innen in den Raum ein, in dem sich die beiden Bubbles bewegen. Nach dem Vorbild von Einzellern programmiert, nehmen sie andere Körper im Raum wahr – weichen diesen aus – und entwickeln sich durch die gegenseitigen Kollisionen und Interaktionen fortlaufend weiter. Das Kunstprojekt «Zwei» hat Beat Brogle zusammen mit dem Studio iArt entwickelt. Es ist eines von vielen Projekten, die in den kommenden Tagen am Mesh Festival im Freilager Münchenstein gezeigt werden.

Video: Beat Brogle/iArt

«Treffen die beiden Bubbles selbstständig Entscheidungen? Oder bewegen sie sich einfach so?», fragt der Schöpfer Brogle, als er sein Medienkunstprojekt dem Journalisten erklärt. «In dem Moment, wo die beiden Körper beginnen, Entscheidungen zu treffen, sprechen wir von Intelligenz», so Brogle. Er versichert: Die beiden Bubbles lernten schnell. Oder wie es sein Projektpartner und iArt-Gründer Valentin Spiess ausdrückt: «Das Setup mit den beiden Körpern ist ziemlich einfach. Aber hier geschieht schon unglaublich viel Unberechenbares».

Debatte über KI, Virtual Reality und Robotik ist nötig

Irgendwie hört sich das unheimlich an. Und als die beiden kreativen Köpfe das Projekt «Zwei» und das Mesh Festival vorstellen, entwickelt sich schnell eine Diskussion zwischen ihnen und dem Journalisten. Sie dreht sich um die Themen Künstliche Intelligenz, virtuelle Realität sowie die Autonomie des Menschen und seiner digitalen Schöpfung.

Dieses Ziel verfolge auch das Mesh Festival, so Mitorganisator Valentin Spiess: Anhand von Kunstprojekten wollen die Organisator:innen die Debatte über die Technologien unserer Zeit anstossen. Im Zentrum des Festivals stehen Fragen wie: Wo beginnt die Künstliche Intelligenz? Wie weit darf sie gehen? Und welchen Einfluss können wir auf sie nehmen?

Live-Shows, Konferenz – und Elektro-Partys

Das Mesh Festival findet von diesem Mittwoch bis Sonntag im Freilager in Münchenstein statt. Es richte sich sowohl an Fachpersonen aus Kunst, Wissenschaft und Technik und an Tech-Nerds als auch auch an Laien, erklärt Spiess. Und er versichert, dass für alle Generationen etwas dabei ist. Das von Spiess gegründete Studio iArt veranstaltet das Mesh Festival zusammen mit dem Haus der Elektronischen Künste (HEK) und der Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) Basel.

Den Fragen zu den heutigen Technologien wird am Festival in verschiedenen Bereichen auf den Grund gegangen. Es gibt Ausstellungen, Live-Performances und audiovisuelle Shows zum Erleben der Technologien. Über die Tech-Fragen diskutiert wird an Talks, Panels und an einer zweitägigen Konferenz mit Fachpersonen aus den genannten Bereichen. «Am Wochenende gibt es öffentliche Workshops, in denen die Kinder einen Zugang zur Technik finden können, und Führungen für Familien», so Spiess. Abgerundet wird das Programm durch Club Nights auf dem Freilager-Areal, an denen zu zeitgenössischer elektronischer Musik getanzt werden kann.

Eine kleine Auswahl dessen, was du am Mesh Festival erleben kannst:

Da das Festival eine Kooperation zwischen HEK, HGK und dem Unternehmen iArt ist, steht für den Event reichlich Fläche zur Verfügung. Alle drei Organisationen sind am Freilager-Platz angesiedelt, wo das Festival auch stattfinden wird. Die genauen Standorte findest du hier. Zum detaillierten Festival-Programm geht es hier.

Für die Bubbles gibt es Grenzen

Und wie geht es mit den Bubbles weiter? Diese sammeln nun fortlaufend Daten und entwickeln ihr Verhalten weiter, wie Brogle und Spiess erklären. Dass die beiden schwarzen Körper aber ein derart starkes Eigenleben entwickeln, dass sie plötzlich Überhand gewinnen und ausbrechen, sei nicht möglich, versichern die beiden Kreativköpfe. Ein gewisser Rahmen sei da bewusst gesetzt.

Das Mesh Festival findet vom 16. bis 20. Oktober auf dem Dreispitz-Areal rund um den Freilager-Platz statt. Teile des Festivals sind gratis, für gewisse Programmpunkte wie die Performances, die Konferenz und die Club-Nights kannst du ein Ticket kaufen. Mehr dazu hier.

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Kommentare

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15.10.2024 03:49

pserratore

👍

1 0
14.10.2024 10:57

Sonnenliebe

👏👏

2 0

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