Seit dem Sommer gibt es auf der Dreirosenkreuzung keine Ampeln mehr. Der Verkehr regelt sich selbst. Für Kinder auf dem Schulweg ist das zu gefährlich, sind sich besorgte Eltern und der Quartierverein einig.

Jeden Morgen geht Alice zu Fuss zur Schule. Auf ihrem Weg muss die Neunjährige die stark befahrene Dreirosenkreuzung überqueren. Doch seit den Sommerferien gibt es dort keine Ampel mehr, die den Verkehr regelt. Die Kreuzung sei jetzt zu gefährlich, meint die Primarschülerin. «Manche fahren einfach los, ohne zu gucken.»

Deshalb wird sie jeden Morgen von einem Erwachsenen begleitet. Aber auf dem Heimweg ist sie auf sich allein gestellt. Das Überqueren der Kreuzung kostet sie manchmal viel Überwindung. «Hast du manchmal Angst?» «Ja!», antwortet sie ohne zu zögern.

Verantwortung wird herumgeschoben

Auch für Silvan Surber, Vorstandsmitglied des Neutralen Quartiervereins Unteres Kleinbasel, ist die Dreirosenkreuzung in ihrer heutigen Form zu gefährlich. Es treffen zu viele verschiedene Verkehrsteilnehmer:innen aufeinander. Das Recht des Stärkeren würde den Verkehr regeln. Vor allem für Ortsfremde und Schulkinder sei die Kreuzung zu unübersichtlich. «Das führt im Moment dazu, dass Eltern ihre Kinder in die Schule begleiten, die diesen Weg eigentlich problemlos alleine bewältigen könnten», so Surber. Doch die Bedenken und Verbesserungsvorschläge seien von den zuständigen Behörden nicht ernst genommen worden.

«Wir schauen uns die Situation an», sagt Doris Ilg, Leiterin des kantonalen «Koodinationsgremiums Schulwegsicherheit». Das beratende Gremium fungiert als Schnittstelle zwischen dem Basler Erziehungsdepartement (ED), dem Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) und dem Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) mit dem Ziel, «zur Sicherung und Verbesserung der Schulwegsicherheit beizutragen».

Doch wann genau die Sicherheit der Schüler:innen wieder «optimiert» sei, könne aktuell nicht gesagt werden. Hier müssten auch gesetzliche Vorgaben und Prozesse berücksichtigt werden.