Klein, aber toxisch: Zolli züchtet erstmals giftige Echsenart
©Bild: Zoo Basel
Tierwelt
Basel-Stadt

Klein, aber toxisch: Zolli züchtet erstmals giftige Echsenart

24.01.2024 11:19
Lea Meister

Lea Meister

Ende August schlüpfte im Zolli Basel eine Gila-Krustenechse. Erstmals ist es dem Zoo gelungen, eine giftige Echsenart zu züchten. Das Jungtier wächst hinter den Kulissen für sich alleine auf.

81 Tage lang war die Inkubationszeit und dann war es da, das Jungtier der Gila-Krustenechse. Seit Sommer 2019 hält der Zolli Basel drei Echsen dieser Art, die man auch Gila-Monster nennt. Ende August 2023 folgte dann die frohe Botschaft: Erstmals ist es dem Zolli gelungen, eine giftige Echsenart zu züchten, also zum Nachwuchs zu bringen.

Das Tier hat etwa vier Zentimeter lange Giftdrüsen im Unterkiefer, wo das Gift entlang einer Rinne zwischen Lippen und Kiefer zu den etwa sechs Millimeter langen spitzen Zähnen führt. In die Wunde der Beute gelangt das Gift entlang von Furchen in den Zähnen. Krustenechsen lassen nach ihrem Biss nicht gleich wieder los, sondern beissen sich fest und massieren das Gift in die Beute ein.

Der einmassierte Cocktail wirkt auf das Nervensystem und ist hoch toxisch. Ein Gegenserum gibt es nicht. Da die Tiere aber nur eine geringe Menge Gift haben, ist ein Biss für einen erwachsenen und gesunden Menschen nicht tödlich. Angenehm sind die Folgen aber nicht: Starke Schwellungen sind möglich, Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Bluthochdruck.

Im März geht’s wieder raus

Die erwachsenen Echsen befinden sich derzeit im Überwinterungsraum für Reptilien. Ab März sind sie für Besucher:innen wieder im Terrarium 52 zu beobachten. Im Juni des vergangenen Jahres wurden die Eier abgelegt, die den Grundstein für die erfolgreiche Zucht bilden.

Zwei der Eier wurden laut der Mitteilung des Zollis in den Inkubator gelegt. Eines verdarb innert kurzer Zeit, das andere entwickelte sich wunderbar. So schlüpfte am 30. August bei 29 bis 30 Grad eine kleine Gila-Krustenechse. Und dies deutlich früher als erwartet, denn der Zolli ging von vier bis fünf Monaten Inkubationszeit aus.

Die drei erwachsenen Gila-Monster stammen ursprünglich aus einer Zucht eines privaten Reptilienzüchters aus der Schweiz. Welches der beiden Weibchen die Mutter ist, ist nicht ganz klar. Das Jungtier wächst jetzt in aller Ruhe und alleine hinter den Kulissen auf.

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