
Knapp 50 Schweizer Filme laufen am Locarno Filmfestival
Baseljetzt
Mit fast 50 Filmen sind so viele Schweizer Werke wie noch nie für das Filmfestival von Locarno ausgewählt worden. Im internationalen Wettbewerb werden drei Weltpremieren gezeigt.
«Reinas» von Klaudia Reynicke wird am Donnerstag, den 8. August, das Festival auf der Piazza Grande in Locarno TI eröffnen. Die schweizerisch-peruanisch-spanische Produktion wurde bereits vom Sundance Festival ausgewählt, bevor sie an der Berlinale gezeigt wurde, wie es auf der Website von Swiss Films hiess.
Irène Jacob preisgekrönt
Am 9. August wird «Electric Child» von Simon Jaquemet als Weltpremiere gezeigt. Der Film handelt von einem Vater, der auf ein Experiment mit künstlicher Intelligenz setzt, um sein unheilbar krankes Baby zu retten. Am selben Abend wird auf der Piazza Grande die französisch-schweizerische Schauspielerin Irène Jacob mit dem Leopard-Club-Preis ausgezeichnet.
Am 10. August wird am späten Abend der amerikanisch-schweizerische Thriller «Sew Torn» von Freddy Macdonald gezeigt. Der Film wurde in den Schweizer Bergen gedreht und am Festival Sxsw in Austin enthüllt.
Am 13. August wird der Schweizer Animationsfilmer Claude Barras den Kinderpreis von Locarno entgegennehmen, gefolgt von der Schweizer Premiere seines neuen Animationsfilms «Sauvages». Dieser wurde in Cannes als Vorpremiere aufgeführt und lief im Wettbewerb des Animationsfilmfestivals von Annecy.
Am 17. August wird der Abschlussfilm auf der Piazza Grande die französisch-schweizerische Komödie «Le procès du chien» von Laetitia Dosch sein, die ebenfalls in Cannes enthüllt wurde.
Weltpremieren im Wettbewerb
Im internationalen Wettbewerb wird dem Publikum «Der Spatz im Kamin» von Ramon Zürcher mit der deutschen Schauspielerin Maren Eggert gezeigt. Es ist der dritte Teil einer Trilogie über das Leben in einem Einfamilienhaus in Rapperswil BE, die der Regisseur zusammen mit seinem Zwillingsbruder Silvan Zürcher nach «Das merkwürdige Kätzchen» und «Das Mädchen und die Spinne» geschaffen hat. Dieser zweite Film wurde an der Berlinale 2021 mit einem Preis ausgezeichnet.
Ebenfalls für den Hauptpreis konkurrieren weitere Schweizer Koproduktionen. Es handelt sich um den portugiesisch-schweizerisch-französischen Debütfilm «Fogo do vento» der portugiesischen Regisseurin Marta Mateus, der von Fabrice Aragno koproduziert wurde. Letzterer arbeitete über 20 Jahre lang eng mit Jean-Luc Godard zusammen.
In «Transamazonia» der deutschen Filmemacherin Pia Marais folgen die Zuschauenden der Schweizer Schauspielerin Sabine Timoteo, die vor kurzem in Carmen Jaquiers «Foudre» gespielt hat, und der jungen deutschen Schauspielerin Helena Zengel, die durch ihre Rolle in «Systemsprenger» bekannt wurde.
Das Erwachsenwerden
Die Kategorie «Zeitgenössische Filmemacher», die Erst- und Zweitwerken eine Plattform bietet, präsentiert zwei Coming-of-Age-Geschichten: «Hanami» ist der erste Spielfilm von Denise Fernandes, der Tessiner Regisseurin mit kapverdischen Wurzeln, die an der Cisa in Lugano und in Kuba Film studiert hat.
Der zweite Beitrag mit Schweizer Beteiligung ist der erste deutsch-schweizerische Film «Der Fleck» des deutschen Regisseurs Willy Hans.
Ausserhalb der Wettbewerben wird der Filmemacher Samir «Die wunderbare Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» als Weltpremiere vorstellen. Es handelt sich um einen essayistischen Dokumentarfilm über die Schweizer Arbeiterkultur.
Die Rückkehr von Marina Rollmann
Zum ersten Mal wird in Locarno auch eine Schweizer Serie uraufgeführt. «Espèce menacée» nach einer Idee und einem Drehbuch von Bruno Deville, Léo Maillard und der französisch-schweizerischen Kabarettistin Marina Rollmann, die auch als Schauspielerin anwesend sein wird.
In der unabhängigen Dokumentarfilmkategorie «Semaine de la Critique» werden zwei Schweizer Weltpremieren gezeigt. Einerseits «Sister’s tale», der von Mira Film Basel in Koproduktion mit Frankreich und dem Iran geschaffen wurde. Die Regisseurin Leila Amini begleitet ihre Schwester, die es als Hausfrau im Iran wagt, ihren Lebenstraum zu verfolgen: das Singen, trotz der Einschränkungen, die Frauen auferlegt werden.
In «Wir erben» spricht der Regisseur Simon Baumann über die Hoffnungen seiner Eltern, ihm ihr Lebenswerk zu hinterlassen, und die Erwartungen, die damit verbunden sind. (sda/mik)
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Thomy
Sehr vielseitig 😎
Sonnenliebe
Tolles Filmfestival