
Kunststoffhersteller zeigen sich nach Scheitern des Plastik-Abkommens enttäuscht
Baseljetzt
Nach dem Scheitern des internationalen Abkommens zur Reduktion der Plastikverschmutzung zeigen sich europäische Plastikhersteller enttäuscht. Es sei ein globales Problem, das nicht regional bewältigt werden könne.
In Genf hatten bis Freitag Unterhändler von mehr als 180 Staaten über ein globales Abkommen zur Begrenzung von Kunststoffverschmutzung verhandelt, das schliesslich aber nicht zustande kam. Zuletzt standen sich zwei Lager unversöhnlich gegenüber: auf der einen Seite vor allem erdölproduzierende Staaten wie Saudi-Arabien, Kuwait und Russland und auf der anderen Länder etwa aus der EU oder Lateinamerika, zusammen mit Umweltschützern.
Es ist unklar, wie es jetzt weitergeht
Wie es weitergeht, war zunächst unklar. Die deutsche Regierung forderte weitere Verhandlungen. «Wir begrüssen die Entscheidung und den politischen Willen, die Gespräche fortzuführen und einen globalen Konsens mit geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen», erklärte dazu Janssens von Plastic Europe.
Der europäische Herstellerverband verwies darauf, dass die EU-Gesetze beim Thema Plastik bereits «zu den fortschrittlichsten weltweit» zählten. Plastics Europe werde weiterhin mit EU-Vertretern «zusammenarbeiten». Dabei gehe es auch darum, «Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken».
Plastikmüll sorgt weltweit für massive Umweltverschmutzungen. Mikropartikel des Kunststoffabfalls treten auch im menschlichen Körper auf. Derzeit werden jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, die Hälfte davon für Einwegprodukte. Weniger als zehn Prozent des Plastikmülls wird rezykliert. Bis 2060 könnte sich die Plastikproduktion Schätzungen zufolge verdreifachen. (sda/jsa)
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise