
Läppli kehrt mit neuem Stück ins «Kiechli» zurück
David Frische
Die Geschichte von Theophil Läppli geht weiter. Und sie kehrt an ihren Ursprungsort zurück: das Küchlin. Regie führt Sabina Rasser, Tochter von Läppli-Schöpfer Alfred Rasser. Gespielt wird Läppli von Almi.
Ist er der bekannteste Schweizer (Theater-)Soldat? Womöglich. Auf jeden Fall ist er Basels Armeefigur schlechthin, der tollpatschige und gutmütige Soldat Läppli. Im Jahr 1945 wurde das Theaterstück «HD-Soldat Läppli» aus der Feder von Alfred Rasser im Theater Küchlin aufgeführt. Die Basler Kultfigur war geboren. 80 Jahre später kehrt Theophil Läppli auf ebendiese Bühne zurück: in den Saal 1, wie die Nutzung des Küchlins heute offiziell heisst.
Das neue Läppli-Stück stammt aus der Feder von Alfred Rassers Tochter Sabina Rasser. Sie führt auch Regie. In die Figur des Theophil Läppli schlüpfen wird Patrick «Almi» Allmandinger. Wie der Saal 1 und Sabina Rasser in einem Communiqué mitteilen, heisst das neue Stück «Mensch Läppli» und wird am 2. Mai 2025 auf der Küchlin-Bühne seine Premiere feiern.
Eine Idee aus der Kindheit
Hinter dem Stück steckten zwei Jahre intensive Arbeit, wie Rasser in der Mitteilung erklärt. Und die Idee, Läppli wieder auf die Bühne zu bringen, gehe auf eine Abmachung mit ihrem Vater Alfred Rasser zurück. Im Jahr 1976 habe er zusammen mit seinen Kindern die Idee für ein neues Bühnenstück entwickelt, das sich vor allem um den Menschen Läppli drehen sollte. Im Jahr darauf, 1977, starb Alfred Rasser aber. Und das Projekt versandete. Was blieb, war jene Abmachung.
Wie Sabina Rasser nun schildert, habe sich ihr Vater Alfred Rasser im Januar 2023 in Form eines Traumes oder einer Vision «aus heiterem Himmel» bei ihr gemeldet. Sie wusste sofort, dass es um jene Abmachung ging. «Zusammen mit meinem Vater ein neues Bühnenstück schreiben? Was mir damals durch das Schicksal verwehrt wurde, liess mich seit der ‹Begegnung› im Januar 2023 einfach nicht mehr los. Also machte ich mich an die Arbeit und begann zu schreiben.» Es sei «wie von alleine» gegangen, sagt Rasser auf Anfrage von Baseljetzt. Sie habe das Stück anders geschrieben als ihre anderen Werke.

Läppli goes modern
Entstanden ist das Stück «Mensch Läppli», das – wie der Name es sagt – um die Person Läppli geht, nicht um ihn als Soldaten. Und es spielt nicht etwas zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, sondern im Hier und Jetzt: Läppli lasse sich «auf seine liebenswerte, einfache und unbeschwerliche Art» auf das aktuelle, digitale Weltgeschehen ein, so Sabina Rasser in der Mitteilung. «Verschmitzt, witzig und durch seine kindlich neugierige ‹Läppli-Art› gelingt es ihm immer wieder, dem Zuschauer die grotesken und absurdesten Auswüchse und Widersprüchlichkeiten der heutigen digitalen Zeit erkennen zu lassen.»
Almi war Rassers erste Wahl
Rasser sei schnell klar gewesen, wer in die Rolle des Theophil Läppli schlüpfen soll: Patrick Allmandinger alias Almi. Der Komiker und Schauspieler verkörpere die Figur «zu 100 Prozent» und sie glaubte, ihren Vater «leibhaftig als Läppli vor mir zu haben», so Sabina Rasser. Sie und Almi realisierten schon einmal ein Läppli-Projekt: Im Rahmen der Vorfasnachts-Veranstaltung S’Läggerli schlüpfte Almi im Jahr 2020 bereits in die Rolle des Soldaten. Regie führte Sabina Rasser.

Für Almi sei es eine grosse Ehre, Läppli zu verkörpern. «Für mich wird ein Traum wahr», sagt er gegenüber Baseljetzt. «Ich muss diese Figur gar nicht verinnerlichen. Ich lebe die Figur, seit ich sechs Jahre alt bin, als ich Läppli zum ersten Mal mit meinen Eltern am Fernsehen gesehen habe.» Auch wenn die Proben noch nicht begonnen haben, freue er sich bereits jetzt auf die Premiere im Küchlin. «Das ist eine geschichtsträchtige Sache. Nach 80 Jahren kommt Läppli zurück ins ‹Kiechli›. Unglaublich!». Und im modernen Kleid wolle man die Kultfigur der jungen Generation näher bringen und diese für Läppli begeistern.
Das Ensemble sei so gut wie komplett, sagt Rasser. Das Stück werde aus sieben Bühnenbildern bestehen. Die Proben beginnen Ende des Jahres. Nach den Aufführungen im Küchlin ist laut Rasser eine Tournee durch die Deutschschweiz geplant. Die Kosten für die Produktion will man mit Sponsoren und dem Ticketverkauf decken.
Fauteuil hat die Rechte erteilt
Im Theater Fauteuil wird derweil ab November bis Januar die Neuinszenierung von «HD-Soldat Läppli» von 2019 unter der Leitung von Caroline und Claude Rasser, den Enkelkindern von Alfred Rasser, erneut aufgeführt. Auf Anfrage von Baseljetzt teilen sie schriftlich mit, dass sie von ihrer Tante Sabina Rasser über deren Läppli-Projekt im Küchlin informiert worden seien. «Wir möchten kein Teil davon sein, legen diesem aber auch keine Steine in den Weg.» Man habe Sabina Rasser eine Lizenz für diese Produktion erteilt. «Wir haben uns dafür entschieden, bei uns im Theater Fauteuil dem Original-Läppli von Alfred Rasser treu zu bleiben», so Caroline und Claude Rasser.
Auch Sabina Rasser bestätigt auf Anfrage, dass man sich darauf geeinigt habe, die beiden Läppli-Projekte voneinander abzugrenzen. «Wir mussten schauen, dass wir uns nicht in die Quere kommen. Dann haben wir eine Vereinbarung getroffen.» Das stimme so für beide Seiten. Misstöne habe es keine gegeben.
Das Stück «Mensch Läppli» wird vom 2. bis 4. und vom 8. bis 11. Mai 2025 im Saal 1 des Küchlin aufgeführt. Der Ticketvorverkauf startet am 18. Oktober bei Bider & Tanner und hier.
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Felice
Bravo! Mr freye is druff….👍
Sensifer
🥳👍🏻