
Leere Wohnungen in Basel werden knapp
Leonie Fricker
Im Stadtkanton eine Wohnung zu finden, wird immer schwieriger. Die Zahl der Leerstände im Kanton hat so stark abgenommen, wie schon lange nicht mehr. Die Stadtentwicklung hofft, dies mit den Transformationsarealen abzufedern.
In Basel sind derzeit 0,8 Prozent der Wohnungen unbewohnt, das sind insgesamt 897 Einheiten. Diese Zahl ist deutlich kleiner als noch vor einem Jahr mit 1’229 freistehenden Einheiten. Damit ist der Leerwohnungsstand innert Jahresfrist um ganze 27 Prozent gesunken, schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Gemäss der Kantons- und Stadtentwicklung kommt es damit erstmals seit zehn Jahren zu einem «merklichen Rückgang» der leerstehenden Wohnungen in Basel-Stadt.
Dafür gibt es laut Kanton mehrere Gründe. Zum einen wächst die Bevölkerung weiter, während kaum neue Wohnungen gebaut werden. So kann das Wachstum nicht mehr in gleichem Masse aufgefangen werden.
Bauen wird teurer und komplexer
Dass weniger gebaut wird, sei ein schweizweites Phänomen und gehe auf die hohen Baukosten und gestiegenen Zinsen zurück. Auch wurde das Bauen komplexer. Es werde eben nicht mehr «auf der grünen Wiese» gebaut, sondern im Rahmen von Verdichtungsprojekten. Diese hätten mehr Einsprachen und Verzögerungen zur Folge. Konkret in Basel-Stadt spiele laut Stadtentwicklern auch der Wohnschutz eine Rolle.
Ein Blick auf die Basler Quartiere zeigt beim Leerstand grosse Unterschiede. Die Altstadt Grossbasel und das Rosental haben mit je 1,3 Prozent die meisten leeren Wohnungen. Schwieriger dürfte es sein, in Bettingen eine Wohnung zu finden. Dort ist die Quote mit nur 0,2 Prozent am niedrigsten. Am häufigsten leer stehen Einzimmerwohnungen.
Im schweizweiten Vergleich steht Basel gut da
Auch im Baselbiet gibt es weniger Leerstand als noch vor einem Jahr. Insgesamt wurden 1’087 gezählt, das entspricht einer Leerwohnungsquote von 0,73 Prozent. Schätzungen zufolge liegen beide Basel damit unter dem nordwestschweizer Schnitt von 0,9 Prozent Leerstand. Auch im schweizweiten Vergleich steht Basel eher gut da. In Bern stehen 0,4 Prozent und in Genf 0,5 Prozent der Wohnungen leer.
Damit es im Stadtkanton auch künftig genug Wohnraum gibt, sei laut Stadtentwicklern wichtig, das Potenzial der Basler Transformationsareale auszuschöpfen. Der Gegenvorschlag zur Initiative «Basel baut Zukunft» sei hierbei «ein wichtiger Schritt». Die Initiative sieht vor, dass auf Arealen wie dem Dreispitz Nord oder Klybeck Plus im Kleinbasel mittel- bis langfristig rund 10’000 Wohnungen entstehen, teils gemeinnützig und in Kostenmiete.
Mehr leere Büros im Stadtkanton
Anders sieht es in den beiden Basel mit den leersteenden Geschäftsflächen aus. Hier gibt es mehr als noch im Vorjahr, zeigt eine Erhebung des Schweizerischen Verbands der Immobilienwirtschaft beider Basel. Die leerstehenden Geschäftsflächen im Stadtkanton sind um 59’000 Quadratmeter auf 249’000 Quadratmeter gestiegen (+31 Prozent). In Baselland hingegen haben die leeren Flächen um 18’000 Quadratmeter auf 153’000 Quadratmeter (-11 Prozent) abgenommen. Die Veränderungen im Standkanton seien hauptsächlich auf gestiegene Leerstände bei den Büroflächen zurückzuführen.
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pserratore
🤔🤔🤔
gimenez83
Wo bleiben denn die vielen Hochhäuser welche im Stadtmodell ausgestellt sind. Nauentor, Dreispitz, Horburg, Messe Basel etc. Dauert in Basel einfach viel zu lange…