«Lieber Spieler mit Eisbeutel als ganzes Team ohne Wehwehchen»: Magnin bemängelt Intensität
Florian Vögeli
Nach der Niederlage gegen den SC Freiburg kehren die FCB-Spieler mit Ausnahme des verletzten Tsunemoto ohne Blessuren in den Ligaalltag zurück. Vor dem Luzern-Spiel lässt Magnin durchblicken, dass ihm das ganz und gar nicht gefällt.
Auf die Frage, welcher FCB-Spieler bislang am meisten überzeugt, fällt schnell der Name Keigo Tsunemotos. Mit seinen kämpferischen Leistungen hat sich der Japaner in die Herzen der Fans gespielt. Aufgrund seiner intensiven Spielweise ist er jedoch auch anfälliger für Verletzungen. Genau das ist nun bei einem hart geführten Duell in Freiburg passiert. Wie der FCB am Freitag mitteilte, fällt Tsunemoto mit einer strukturellen Muskelverletzung der Hamstrings für mehrere Wochen aus.
Keine Blessuren – kein gutes Zeichen
Gegen Freiburg sah der Rechtsverteidiger eine von insgesamt zwei gelben Karten für den FCB. Ein weiterer Beweis für die Intensität Tsunemotos. Die andere holte sich Ludovic Magnin an der Seitenlinie ab. Damit wurde der FCB-Trainer genauso oft verwarnt wie seine gesamte Mannschaft inklusive Einwechselspieler. «Die Anzahl der gelben Karten ist ein Indiz dafür, dass uns die letzten Prozente gefehlt haben, um in einem Topspiel punkten zu können», erklärt Magnin an der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Luzern.
Ein weiteres Indiz für mangelnde Härte in Zweikämpfen ergibt sich bei der Frage, ob die Spieler mit Blick auf das Spiel gegen Luzern noch mit Blessuren zu kämpfen haben. «Nein», antwortet Magnin kurz und knapp und setzt gleich zu einer Gegenfrage an. «Ist das ein gutes Zeichen?» Der Journalist bejaht, da Magnin so aus dem Vollen schöpfen könne. Doch der Romand widerspricht: «Ich habe es lieber, wenn fünf oder sechs Spieler nach dem Spiel mit einem Eisbeutel herumlaufen, als eine ganze Mannschaft ohne Wehwehchen zu haben. Das würde bedeuten, dass wir den Kampf angenommen haben.»
Ludovic Magnin spricht über das Spiel gegen den FC Luzern:
Die Härte der Zweikämpfe sei am Mittwoch der grosse Unterschied gewesen. «Viele Experten und ehemalige Fussballer haben nach dem Spiel angemerkt, dass die Intensität in der Schweizer Liga nicht dieselbe ist wie in der Bundesliga. Und auch ich habe bei den Schulter-an-Schulter-Zweikämpfen festgestellt, dass eher wir als der Bundesligist weggeflogen sind. Da müssen wir sicherlich noch ein paar Schippen draufpacken», so Magnin.
Rüegg für Tsunemoto
Er wolle im Training eine grosse Intensität sehen, ohne Rücksicht auf mögliche Verletzungen zu nehmen. «Ich will, dass es auch im Training manchmal knallt. Ich bevorzuge wochenlange Trainings mit harten Zweikämpfen. Dafür nehme ich auch in Kauf, dass wir vielleicht einen Spieler für wenige Tage verlieren. Aber klar, das ändert sich nun auch ein wenig, weil wir jeden dritten Tag ein Spiel haben», erklärt Magnin.
Nun kehrt am Sonntag der Ligaalltag zurück. Nach über einem Monat darf der FCB wieder zu Hause antreten. «Es ist eine Ewigkeit her. Bis jetzt hatten wir echt wenig Heimspiele. Umso mehr freuen wir uns, endlich wieder vor den eigenen Fans spielen zu können», so Magnin über das bevorstehende Spiel gegen Luzern.
Am letzten Mittwoch gegen Freiburg, am Sonntag gegen Luzern und am Donnerstag gegen Stuttgart. Das Programm des FC Basel kann sich sehen lassen. Wichtig sei, dass die Mannschaft auch zwischen den Duellen mit den Bundesligisten die richtige Mentalität auf den Platz bringt. «Die Mannschaft hat letzte Saison grossartig gearbeitet, um diese Dreifachbelastung zu bekommen. Den ersten Spagat nach dem Spiel gegen Kopenhagen haben wir in Sion gut gemeistert. Das wollen wir jetzt auch am Sonntag wieder hinbekommen», sagt Magnin.
Er sei froh, einen sehr breiten Kader zur Verfügung zu haben: «Im offensiven Bereich sowie in der Innenverteidigung habe ich sehr viele Alternativen. Jetzt gilt es, die bestmögliche Mannschaft aufzustellen.» Dabei macht Magnin keinen Hehl daraus, dass er den wieder genesenen Kevin Rüegg für den neu verletzten Tsunemoto aufstellen will. Ausserdem sind Bénie Traoré und Finn van Breemen weiterhin verletzt und keine Optionen. Zudem sind Koba Koindredi und Torhüter Marwin Hitz für das Spiel am Sonntag fraglich.
Verfolge das Heimspiel gegen den FC Luzern am Sonntag ab 16:30 Uhr im Liveticker auf baseljetzt.ch oder in der App.
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pserratore
❤️💙
Thomy
♥️💙