
Liestal: Die Törli-Uhr läuft wieder
Mirjam Rodehacke
Vier Monate stand sie still, nun tickt sie wieder wie geschmiert. Grund war die veraltete Mechanik, die sich nicht so einfach reparieren liess.
Viele analoge Uhren haben im digitalen Zeitalter bereits ausgetickt, nicht so aber die historische Uhr am Liestaler Törli. Dass das Zeitmessgerät seine Bestimmung schon länger nicht mehr erfüllen konnte, sorgte bei der Bevölkerung für Unmut. Die Initiierung der Reparaturarbeit des Artefakts der 30er-Jahre war entsprechend relativ knifflig – denn schweizweit gibt es kaum noch Unternehmen, die sich mit dieser Art der Uhrmechanik befassen.
Glücklicherweise ist die letzte und älteste Glockengiesserei der Schweiz, die Aarauer Firma Rütschi AG, mit der Instandhaltung und der Thematik rund um den Ausfall der Törli-Uhr bereits vertraut. Für die Reparatur wurde das Uhrwerk schliesslich auf Marthalen im Kanton Zürich gebracht – denn dort befindet sich die spezialisierte Tochtergesellschaft, die Turmuhrenfabrik H. Rütschi.
Ein Handwerk aus der analogen Welt
Wie Servicetechniker Martin Meister gegenüber Baseljetzt feststellt, war die Ursache des Ausfalls ein kaputtes Aufzugsystem, das ein Aufziehen verhindert habe.
Darauf folgte ein handarbeitsintensives Vorgehen, das verglichen mit der Dynamik unserer schnelllebigen Onlineshopping-Konsumwelt etwas aus der Zeit gefallen scheint. So erklärt Stadtrat Daniel Muri: «Man kann das nicht bei Amazon, nicht bei Temu, nicht bei Brack.ch bestellen. Gutes Handwerk braucht Zeit. Die Leute haben die Uhr ausgebaut, in Einzelteile zerlegt und jetzt läuft sie wieder.»
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Sonnenliebe
Gutes altes Handwerk braucht Zeit und Geduld, dafür hält es lange Zeit.
pserratore
⏰ 🥳👏👍