«Lieu Dit»: Die bewegte Geschichte eines bunten «Monstrums»
Jennifer Weber
Wer kennt es nicht: das bunte Kunstwerk «Lieu Dit» bei der Heuwaage. Über dessen Ästhetik lässt sich streiten. Früher wie heute.
Die Skulptur «Lieu Dit» von Michael Gossert (1927-2014) ist auch unter der Bezeichnung «buntes Monstrum» in Basel bekannt. Seit 1976 prägt dieses Kunstwerk das Erscheinungsbild der Heuwaage.
«Versetzung des ‹Monstrums› auf einen Kinderspielplatz»
Kaum vom Kanton aufgestellt, wurde das Kunstwerk in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1976 bereits verschandelt. Unbekannte beschmierten «Lieu Dit» unter anderem mit dem Tag «56’000.- Steuergelder». Die Putzaktion sei kostspielig gewesen und habe weitere Steuergelder in Anspruch genommen.
Auch im Parlament habe die Skulptur für Aufruhr gesorgt: «Kaum war das befremdliche, grellbunte, mehrarmige und tonnenschwere Ding an seinem von der Regierung bestimmten Standort platziert, kam es im Grossen Rat zu ersten Interpellationen», schreibt Peter Burri im Stadtbuch. Die Grossrätin Helene Burckhardt habe «die Versetzung des ‹Monstrums› auf einen Kinderspielplatz» beantragt.
Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen
Auch heute noch steht «Lieu Dit» am selben Ort. Im August 2019 musste das Kunstwerk gesperrt werden, weil das Material spröde und brüchig war. Durch die Witterung habe «Lieu Dit», das aus glasfaserverstärktem Polyesterharz besteht, über die Jahre Schaden genommen.
Im Februar 2020 wurde die Skulptur abgebaut und von Fachleuten restauriert. Die Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen seien in enger Absprache mit der Tochter und dem Sohn des Künstlers vorgenommen. Im November 2020 wurde Das «Monstrum» wieder an seinen gewohnten Platz an der Heuwaage aufgestellt.
Hauptquelle für diesen Artikel: «365 Tage Basel», Carlo Clivio, Tilo Richter (2021).
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akjo
Finde ich schön etwas Farbe, die Heuwage ist sonst sehr triste, grau in grau .