BVB atmen auf: Margarethenbrücke öffnet wieder für die Drämmli
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Verkehr
Basel-Stadt

BVB atmen auf: Margarethenbrücke öffnet wieder für die Drämmli

16.02.2024 09:55 - update 16.02.2024 17:45

Baseljetzt

Endlich: Ab dem 11. März dürfen die Trams wieder über die Margarethenbrücke fahren. Für Busse und Lastwagen bleibt die Brücke jedoch noch gesperrt.

Für die Kosten der mehrmonatigen Einschränkungen kommen gemäss einer einvernehmlichen Lösung mit Kanton und Trambetrieben hauptsächlich die SBB auf. Insgesamt bezahlen die SBB damit gemäss aktueller Prognosen Kosten im Umfang von 3 Millionen Franken.

Sie übernehmen vom Kanton die Kosten für die Verkehrswachen. Zudem tragen sie die Kosten der Trambetreiber BVB und BLT für die Umplanung und den Tramersatz. Letzteres beinhaltet auch die Mehrkosten beim Personaleinsatz und für den Busersatzbetrieb, dies teilten die SBB am Freitag mit.

Der grösste Teil davon ist via Versicherungsleistungen gedeckt. Der Rest wird via Bahninfrastrukturfonds des Bundes und Trassenerträgen der SBB berechnet. Der Kanton übernimmt die Kosten für die Signalisierung. Für die BVB und BLT verbleiben keine ausserordentlichen Kosten, wie die SBB schreiben.

Neue Stützen und Sensoren

Die beiden BVB-Linien 2 und 16 sowie die BLT-Entlastungslinie E11 können wieder gemäss regulärem Fahrplan verkehren. Möglich machen dies neue Stützenreihen und ein Sensoren-Überwachungssystem. Trams dürfen sich aber auf dem mittleren Abschnitt der Brücke nicht kreuzen.

Um dies sicherzustellen, werden die BVB jeweils bei der Brückenauffahrt neue Lichtsignale einführen, wie Sprecher Matthias Steiger auf Anfrage erklärt. Diese Regularien hatten bereits während eines Monats gegolten, bevor die Brücke im letzten Sommer für die Drämmli ganz gesperrt wurde. Man habe also schon Erfahrungen mit dieser Ausgangslage gesammelt. So sei es nicht nötig, die Fahrpläne einzuschränken. Steiger rechnet damit, dass sich die Situation gegenüber der jetzigen mit Ersatzbussen entspanne. Die BVB sind erleichtert.

Verkehrswachen und Alarmsystem

Die Lastbeschränkung für den motorisierten Verkehr liegt weiterhin bei 3,5 Tonnen. Gemäss aktuellen Berechnungen sind nämlich Schäden an der Brücke bei grosser, konzentrierter Belastung weiterhin möglich – etwa wenn ein Tram und ein Lastwagen die Hauptbrücke gleichzeitig nebeneinander nutzen würden.

Verkehrswachen sollen kontrollieren, dass die Brücke nicht überlastet wird, indem sie Busse und Lastwagen davon abhalten, sie zu befahren. Längerfristig könnte das Problem auch mit Höhenbarrieren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gelöst werden.

Sollten die Gelenke in der Brücke wegen zu hohen Gewichts dennoch brechen, tragen die sechs neu eingebauten Stützen die Last, wie die SBB erklären. 30 eingebaute Sensoren würden zudem eine allfällige Überbelastung feststellen und einen Alarm auslösen, der die SBB informiere. Ingenieure würden dann das Problem unter der Brücke ausfindig machen.

Weitere Sanierungsvarianten werden geprüft

Die Margarethenbrücke führt über die Bahngleise und ist seit Ende Mai 2023 für den Schwerverkehr gesperrt, seit Ende Juni auch für Trams. Grund dafür sind die Ergebnisse einer Substanzerhaltungsstudie. Diese ergab, dass die Tragsicherheit der Hauptbrücke rechnerisch nach heute geltenden Normen nicht nachgewiesen werden kann. Daher bauten die SBB sechs zusätzliche Stützenreihen im Gleisfeld und installierten ein Überwachungssystem.

Um die Brücke wieder möglichst für alle passierbar zu machen, prüfen die SBB aktuell weitere Sanierungsvarianten. Möglich ist etwa eine Verstärkung der Gerbergelenke und oder der vorzeitige Bau einer temporären Hilfsbrücke. Letztere wird für den Neubau der Margarethenbrücke, der voraussichtlich in den 2030er-Jahren erfolgen soll, ohnehin benötigt. Im Sommer 2024 sollen erste Resultate vorliegen. Anschliessend werden die SBB entscheiden, welche Massnahmen weiterverfolgt werden. (sda/jab/khe)

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16.02.2024 09:14

Marius

Endlich 🙂

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