Mit Visionen über Bildungspolitik hinaus: Markus Eigenmann startet Wahlkampf
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Regierungsratswahlen
Baselland

Mit Visionen über Bildungspolitik hinaus: Markus Eigenmann startet Wahlkampf

01.09.2025 17:37 - update 01.09.2025 18:42
Valerie Zeiser

Valerie Zeiser

FDP-Kandidat Markus Eigenmann startet mit Unterstützung der Mitte in den Wahlkampf um den freien Regierungsratssitz in Baselland. Überzeugen möchte er mit Exekutiverfahrung und einem Modernisierungsschub.

In Kürze

  • FDP-Regierungskandidat Markus Eigenmann will den Schulen mehr Freiraum geben
  • Gleichzeitig will er mit Basel-Stadt in Konkurrenz gehen, etwa in Sachen Steuerpolitik und Standortförderung
  • Dem Vorwurf zur fehlenden Erfahrung in der Kantonspolitik hält er entgegen, dass er sehr lernfähig sei

«Das Baselbiet braucht einen Modernisierungsschub». Mit diesen Worten hat der Regierungsratskandidat der FDP, Markus Eigenmann, am Montag seinen Wahlkampf eröffnet. Wie dieser Schub für ihn aussehen soll, hat der 54-Jährige dann auch erklärt.

Eigenmann war bisher kaum auf kantonaler Ebene tätig, hat aber durch seine Tätigkeit als Arlesheimer Gemeindepräsident bereits Exekutiverfahrung sammeln können. Dementsprechend war er aber bis anhin ein relativ unbeschriebenes Blatt in Sachen Kantonspolitik. Insbesondere auch bei Themen wie Bildungspolitik, was der zu besetzenden Bildungs-, Kultur und Sportdirektion (BSKD) angehört.

«Es braucht eine faire Finanzierung der Uni»

Am Montag erklärte Eigenmann nun, was im Falle einer Wahl in den Regierungsrat erreichen will. Unter anderem betont er, dass die Schulen mehr Autonomie erhalten müssten. «Lehrpersonen und Schulleitungen sollen mehr Freiraum erhalten». Ausserdem will er eine Veränderung des Fremdsprachenkonzepts und möchte etwa Schüleraustausche mit der Westschweiz fördern. Auch die Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule möchte Eigenmann anpassen, «damit die Ausbildung den realen Bedürfnissen der Schulen und der Studierenden besser entspricht».

Mit Visionen über Bildungspolitik hinaus: Markus Eigenmann startet Wahlkampf
Unterstützt wird Markus Eigenmann (mittig) von (v.l.): Balz Stückelberger, Vize-Fraktionspräsident der FDP Baselland; Daniela Schneeberger, Nationalrätin Baselland FDP; Pascal Ryf, stellvertretend für die Mitte Baselland und Alain Bai, Fraktionspräsident der FDP Baselland. Quelle: FDP Baselland

Auch zur immer wieder diskutierten Uni-Finanzierung äusserte er sich. Hier sei eine Veränderung nötig. «Es braucht eine faire Finanzierung, möglichst unter Einbezug weiterer Kantone.» Wie genau Eigenmann das erreichen will, ist noch unklar.

Im Punkt6 Thema sagte die abtretende Regierungsrätin Monica Gschwind (ebenfalls FDP), dass bei einer Beteiligung anderer Kantone an der Universität Basel auch vom Kanton Baselland erwartet würde, dass er sich an der Finanzierung der Universitäten anderer Kantone beteilige, welche Baselbieter Studierende besuchen. «Wer denkt, innerhalb von zwei Jahren etwas zu erreichen, schätzt die politischen Realitäten falsch ein», erklärte sie.

Konkurrenz zu Basel-Stadt in verschiedenen Themen

Eigenmann konzentriert sich aber längst nicht nur auf Bildungsthemen. «Seine Visionen gehen weit über die BSKD hinaus», erklärt Alain Bai, Fraktionspräsident der Baselbieter FDP. Tatsächlich holt Eigenmann zu einem Rundumschlag zu verschiedenen Politbereichen aus. Bei der Finanzpolitik will er etwa beim kantonalen Finanzausgleich anpacken und Steuerreformen umsetzen. Bei der Strukturentwicklung will er sich für Gemeindefusionen einsetzen und bei der Verkehrspolitik für neue Tangentialverbindungen und eine bessere Anbindung der Entwicklungsgebiete wie Allschwil. Sowieso sei die Verkehrsinfrastruktur zu radikal auf Basel ausgerichtet, findet Eigenmann.

Aber auch in anderen Themen möchte er in Konkurrenz zu Basel-Stadt gehen. «Wir müssen nun auch die Einkommenssteuer reformieren, um gegenüber Basel-Stadt konkurrenzfähig zu bleiben», sagt er. Ausserdem wolle er Unternehmen gezielt vom Stadtkanton ins Baselbiet holen.

Bereits in zwei Jahren sind in Baselland Gesamterneuerungswahlen. Ob Eigenmann bei einer Wahl und dann einer Wiederwahl bei der Bildungsdirektion bleiben würde, ist bei einer solchen Bandbreite an Themen unklar.

«Ich bin sehr lernfähig»

Markus Eigenmann zeigt sich jedenfalls parat für den Wahlkampf. «Mit meinem Hintergrund als Gemeindepolitiker ist wichtig, dass ich mich auch in anderen Teilen des Kantons bekannt mache». Und zur Dossiersicherheit auf Kantonsebene erklärt er: «In einem Teil der Dossiers bin ich schon drin und bei den anderen wird es mir leichtfallen. Ich bin sehr lernfähig und kann mich schnell einlesen.»

Die Ersatzwahl in die Baselbieter Regierung findet am 26. Oktober statt.

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