«Müssen uns an Birs-Sperrungen gewöhnen»
©Bild: Baseljetzt
Niedrigwasser
Basel-Stadt

«Müssen uns an Birs-Sperrungen gewöhnen»

21.07.2023 17:39 - update 21.07.2023 17:50
Andri Gschwind

Andri Gschwind

Um Fische in der Birs vor den hohen Temperaturen zu schützen, wurde am Unterlauf des Flusses ein Badeverbot verhängt. Sperrungen wie diese werden sich wegen des Klimawandels wohl jährlich wiederholen.

«Es ist gut, wenn sich die Bevölkerung daran gewöhnt, dass wir solche Sperrungen in den kommenden Jahren immer wieder machen müssen», sagt Mirica Scarselli. Sie ist Leiterin der Fachstelle Oberflächengewässer und Fischerei des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt Basel-Stadt. Das Amt musste das in den letzten fünf Jahren schon viermal verfügen.

Der Grund: Trockene und heisse Sommer häufen sich immer mehr. Dies bekommt auch die Birs zu spüren, denn zu dieser Zeit ist der Wasserpegel tief – und das Wasser ist vor allem warm. «Die Fische suchen sich dann kalte und tiefe Gebiete. Solche gibt es in der Birs aber nicht häufig», so Scarselli.

Teilabschnitt der Birs gesperrt

Der Flussabschnitt vom Birsköpfli bis zur Redingbrücke weisst einige solcher tiefen und kühlen Stellen auf. Deshalb treffen dort viele Fische aufeinander, darunter auch vom Aussterben bedrohte Arten wie Nasen, Äschen und Junglachse. «Niederwasser und Trockenheit führen bei den Fischen schon zu genügend Stress. Wenn jetzt noch Hunde hineinspringen, Menschen baden oder fischen, kann dies bei den Fischen zum Tod führen», erklärt Scarselli.

Aus diesem Grund wurde der Abschnitt vom Birsköpfli bis zur Redingbrücke bis auf Weiteres gesperrt. «Das Wetter ist unvorhersehbar. Wie lange die Sperrung noch anhält, können wir deshalb nicht sagen».

«Müssen uns an Birs-Sperrungen gewöhnen»
Bild: Baseljetzt

Überdachung der Birs nicht möglich

Um das Wasser an allen Stellen kühl zu halten, haben andere Kantone deshalb Flüsse und Bäche überdacht. «Dies geht an der Birs allerdings nicht, da der Fluss zu breit ist», so Scarselli. Eine Sperrung sei deshalb leider unumgänglich.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.