
Nach öffentlichen Vorwürfen: Verlag beendet Zusammenarbeit mit Till Lindemann
Lea Meister
Die Vorwürfe gegen Rammstein-Mann Till Lindemann haben viele Reaktionen ausgelöst. Am Freitag hat sich ein deutscher Verlag öffentlich dazu geäussert und die Zusammenarbeit mit dem Sänger beendet.
«Mit Erschütterung haben wir in den letzten Tagen öffentlich gewordene Vorwürfe gegen Till Lindemann verfolgt. Unser Mitgefühl und unser Respekt gilt den betroffenen Frauen.» Mit diesen Worten beginnt die Medienmitteilung des Verlags Kieoenheuer & Witsch, der 2013 Lindemanns Buch «In stillen Nächten» publiziert hatte.
Der Verlag habe Kenntnis von einem Porno-Video, in welchem Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriere. Im Video spiele auch das obgenannte Buch eine Rolle, was der Verlag als groben Vertrauensbruch und als «rücksichtlosen Akt» gegenüber den Werten bezeichnet, die der Verlag vertrete.
Vertrauensverhältnis sei zerrüttet
Aus voller Überzeugung verteidige der Verlag die Freiheit der Kunst. Aber: «Durch die Frauen demütigenden Handlungen Till Lindemanns im besagten Porno und die gezielte Verwendung unseres Buches im pornographischen Kontext wird die von uns so eisern verteidigte Trennung zwischen dem lyrischem Ich und dem Autor/Künstler aber vom Autor selbst verhöhnt.»
Lindemann überschreite eine unverrückbare Grenze im Umgang mit Frauen, weshalb der Entscheid gefallen sei, die Zusammenarbeit zu beenden. Das Vertrauensverhältnis zum Autor sei «unheilbar zerrüttet».
Die Reaktionen auf Twitter lassen nicht lange auf sich warten. Von Verständnis bis zum Vorwurf der Scheinheiligkeit ist alles dabei. Das besagte Porno-Video existiere seit 2020 im Netz. Entsprechend sei die Begründung, der Verlag habe jetzt davon Kenntnis erlangt, «etwas arg dünn», so ein Twitter-Nutzer. Andere kritisieren die Tatsache, dass die Trennung erfolgt, obwohl die Anschuldigungen gegen Lindemann bisher nicht bestätigt werden konnten.
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