
Negishi und Co. streichen eigenen Kurierdienst – 120 Mitarbeiter betroffen
Leonie Fricker
Der Job von rund 120 Velokurieren der Wiesner Gastronomie ist gefährdet: Negishi, Nooch und Co. stellen ihren eigenen Lieferdienst ein, weil er nicht mehr rentabel ist. Ein Sozialplan soll Betroffene abfangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Job von 120 Velokurieren der Gastro-Gruppe Wiesner steht auf der Kippe.
- Wegen der starken Konkurrenz wird der hauseigene Lieferdienst per 1. November eingestellt.
- Ein Sozialplan soll den Betroffenen Anschlussmöglichkeiten bieten.
Bereits im August hatte die Schweizer Gastro-Gruppe Wiesner Gastronomie angekündigt, den eigenen Kurierdienst aufzugeben. Im Rahmen eines Konsultationsverfahrens habe das Unternehmen versucht, gemeinsam mit den Mitarbeitenden Lösungen zu finden – jedoch ohne Erfolg, wie es in einer Mitteilung am Mittwoch heisst. Deshalb habe der Verwaltungsrat beschlossen, den eigenen Kurierbetrieb in Basel, Zürich, Bern und Zug nach 14 Jahren einzustellen.
Kuriere sollen in eigenen Betrieben Job finden
Um die betroffenen Mitarbeitenden abzufedern, habe die Gastro-Gruppe einen Sozialplan ausgearbeitet. Dieser solle möglichst vielen Ex-Kurierinnen neue Stellen innerhalb der Wiesner-Restaurants oder extern vermitteln. Im Schnitt seien die Velokurierinnen in einem 25-Prozent-Pensum angestellt. Für Mitarbeitende mit höherem Pensum oder Kindern stehe zudem ein Härtefallfonds von 50’000 Franken bereit. Schulungen, Jobcoachings und Abgangsentschädigungen sollen weitere Unterstützung bieten, heisst es. Man hoffe, mit den neuen Restaurants in Basel und Bern neue Stellen zu schaffen, wo für viele Kuriere eine Weiterbeschäftigung ermöglicht werden könne.
Druck wegen Uber und Co.
Als Grund für die Schliessung nennt die Gastro-Gruppe die starke Konkurrenz durch Anbieter wie Uber Eats und Eat.ch sowie die gestiegenen Erwartungen der Kundschaft nach schnellen und günstigen Lieferungen. «Wir müssen eingestehen, dass wir mit unseren eigenen, kleinen Kurierbetrieben gescheitert sind», heisst es in der Mitteilung.
Bestellungen bei Negishi, Nooch und Co. seien weiterhin möglich. Entweder über die Websites der Restaurants oder über Drittanbieter-Plattformen. Schweizweit gehören 900 Restaurants zur Wiesner Gastronomie AG, darunter neben Nooch und Negishi auch Miss Miu, Outback Lodge und die Kitchen Republic.
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Thomy
Viel Glück und Kraft den Betroffenen für eine gute Lösung