
«Der Basler Clubszene geht’s beschissen»: Betreiber äussert sich zu Schliessung des Rouine
Valerie Zeiser
Der Club schliesst Ende Jahr. Damit verliere Basel ein einzigartiges Programm, erklärt der Betreiber. Übernehmen wird Za Zaa-Betreiber Ismail Korkut, er will das Konzept des Rouine zu 80 Prozent übernehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Rouine gibt es bereits seit über fünf Jahren an der Feldbergstrasse
- Hauptgrund für die Schliessung war die ausbleibende Clubförderung
- Unter anderem der Mittagstisch soll vorerst aber bleiben
«Ich habe ein gutes Netzwerk an Künstlerinnen und Künstlern, die musikalisch sehr in die Tiefe gehen. Das geht verloren, denn das hat sonst in Basel nirgends Platz.» Etwas mehr als fünf Jahre nach Eröffnung muss der Club Rouine wieder schliessen, das berichtet Bajour. Betreiber Hischem Rouine, dessen Familie das Haus besitzt, in dem der Club sich befindet, bedauert die Schliessung. «Basel verliert einen Teil seiner Vielfalt, wir hatten ein sehr einzigartiges Programm.»
Hauptgrund ist fehlende Clubförderung
Dass sie schliessen müssen, liegt grösstenteils an der Clubförderung, die das Rouine 2025 nicht erhalten habe. «Das ist nicht der einzige, aber sicher der Hauptgrund», sagt Hischem Rouine. Die Familie Rouine betreibt auch die Marina Bar am Hafen. Sowohl der Club an der Feldbergstrasse als auch die Marina Bar haben für das zweite Halbjahr 2024 je 20’000 Franken aus dem Basler Fördertopf für Clubs erhalten.
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Beim zweiten Mal war das Rouine allerdings nicht Teil der unterstützten Clubs. Gleichzeitig seien aber die Kosten gestiegen, sowohl Material- als auch Personalkosten. «Und die Leute gehen weniger in den Ausgang.»
Das Rouine sei nicht der einzige Club, dem es schlecht gehe. «Der Basler Clubszene geht es, ehrlich gesagt, beschissen», sagt Rouine. Mehrere Clubs hätten schon geschlossen. Tatsächlich hat sich gestern herausgestellt, dass ein Drittel aller Basler Clubs rote Zahlen schreiben.
Mittagstisch bleibt vorerst
Über Mittag konnte man im Rouine auch essen. Die Petite Flambeuse bietet einen Mittagstisch an. Das soll trotz Schliessung des Rouine aber erstmal so bleiben, wie die Geschäftsführerin Laura Meier auf Anfrage erklärt. «Ismail Korkut hat uns angeboten, dass wir vorerst bleiben können, bis wir ein eigenes Lokal finden.»
Ismail Korkut ist Inhaber der Assamo Gastro GmBH und betreibt die Za Zaa-Restaurants in Basel. Ab 2026 wird er das Rouine übernehmen. Auf Anfrage bestätigt er, eine Übergangslösung anzubieten. Sowieso solle das Rouine zu 80 Prozent so weitergeführt werden wie bisher. «Wir werden kein Za Zaa-Konzept umsetzen hier», sagt er. Allerdings soll alles etwas gemütlicher werden. «Das Clubbing wird sicher weniger werden. Stattdessen werden wir vielleicht mehr Konzerte machen», sagt Korkut. Zudem werde künftig ganztags Essen angeboten.

Das Team vom Rouine kenne er gut. «Mein Sohn hat da gearbeitet, es ist sehr freundschaftlich.» Für ihn sei deshalb klar, dass es zusammen weitergehe. «Ich möchte, dass es ein Treffpunkt für das Quartier wird.» Korkut betont, dass Hischem einen tollen Ort geschaffen habe, und er das auch wertschätze. Wie das Konzept genau weitergeführt wird, wird sich zeigen.
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Ibra86
Immer schön anzusehen wie der Kapitalismus die Leute erinnert, dass es schlussendlich ums Geldverdienen geht. Immer so tolle Konzepte und ein tolles Team blabla aber die Einnahmen stimmen nun mal nicht. Dann möchte man vom Kanton Geld erhalten…weil man sich so wichtig fühlt.
Freddi1985
jo ist alles zu teuer. Die müssen mehr Aktionen machen .