Neue Abholstellen für Mittel gegen Tigermückenlarven
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Neue Abholstellen für Mittel gegen Tigermückenlarven

16.04.2024 11:32

Baseljetzt

Um der steigenden Belästigung durch Tigermücken entgegenzuwirken, bekommen Anwohner in Basel-Stadt nun an fünf neuen Abholstellen biologische Mittel zur Bekämpfung der Larven. Und auch das Baselbiet informiert zur Tigermücke.

Die Tigermücken-Saison 2024 steht vor der Tür. Im Jahr 2023 wurde an einigen Orten im Kanton Basel-Stadt eine starke Belästigung durch Tigermücken gemeldet. Eine konsequente Bekämpfung der Brutstätten könne die Tigermückenpopulation minimieren.

Anwohnerinnen und Anwohner können neu an fünf Abholstellen im Kanton Basel-Stadt ein biologisches Mittel zur Bekämpfung von Stechmückenlarven in unvermeidbaren Brutstätten beziehen, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Zudem ruft der Kanton dazu auf, überwinternde Mückeneier durch eine gründliche Reinigung potentieller Brutstätten zu beseitigen.

Biologisches Larvizid

In Gebieten des Kantons Basel-Stadt, die bereits länger von der Tigermücke besiedelt sind, sei die Mückenzahl im vergangenen Jahr stark angestiegen und sorge für eine Belästigung der Anwohnerinnen und Anwohner. «Um einer zunehmenden Mückendichte besser entgegenzuwirken, müssen die Massnahmen gegen die Tigermücke verstärkt werden», schreibt das Basler Gesundheitsdepartement.

In Brutstätten für Tigermücken, die nicht entfernt, geleert oder abgedeckt werden können, müsse ein biologisches Larvizid eingesetzt werden. Dieses Mittel wirke «hochspezifisch gegen Mückenlarven». Um den Anwohnerinnen und Anwohnern im Kanton den Zugang zum Mittel zu erleichtern, werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Stellen insgesamt fünf Abholstellen eingerichtet:

  • Werkhof in Riehen, Haselrain 65
  • Stadtteilsekretariat Kleinbasel, Klybeckstrasse 61
  • Stadtteilsekretariat Basel-West, Socinstrasse 2
  • Gundeldinger Koordination, Dornacherstrasse 210, 5. OG
  • Kantonales Laboratorium, Kannenfeldstrasse 2

Massnahmen zu Beginn der Mückensaison

Jetzt, zu Beginn der Mückensaison, sollten die Wände potenzieller Brutstätten wie Regenwassertonnen, Spritzkannen, Pflanzentopfuntersetzer oder Vogelbäder gründlich mit einer Bürste gereinigt werden, rät das Gesundheitsdepartment. Zusätzlich gelte es, Brutstätten während der Mückensaison von April bis Ende Oktober wöchentlich zu leeren und Regenfässer mückensicher abzudecken.

Auch in diesem Jahr werden gemäss Mitteilung für die Bevölkerung Tigermücken-Sprechstunden durchgeführt. Hier können Fragen zur Anwendung des Tigermückenmittels sowie generelle Fragen zur Tigermücke gestellt werden. Neu finden die offenen Sprechstunden jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Zwölf Baselbieter Gemeinden befallen

Auch die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) veröffentlichte am Dienstag eine Medienmitteilung zur Tigermücke. Im Baselbiet seien zwölf Gemeinden von der Tigermücke befallen. «Um die Ausbreitung weiter nachverfolgen zu können, ist der Kanton Basel-Landschaft auf das Melden von verdächtigen Mücken durch die Bevölkerung angewiesen», schreibt das BUD. Mit dem Vermeiden von Brutstätten soll die Ausbreitung gebremst und Mückendichte niedrig gehalten werden.

Nicht nur flächenmässig sei die Asiatische Tigermücke auf dem Vormarsch. «Die Daten aus dem Monitoring haben ergeben, dass im Jahr 2023 auch die Mückendichte deutlich höher war als im vorangegangenen Jahr.» Das heisst, dass es insgesamt viel mehr Asiatische Tigermücken gebe. Durch ihre Fähigkeit, bestimmte Tropenkrankheiten übertragen zu können, wie etwa das Dengue-,
Zika- oder Chikungunyavirus, steige somit auch die Gefahr von lokalen Krankheitsausbrüchen. In der Schweiz seien bislang noch keine Krankheitsübertragungen durch die Tigermücke beobachtet worden. Die offiziellen Befallszonen können auf dem Geoportal des Kantons eingesehen werden.

Meldungen durch Bevölkerung

Viele Tigermückenpopulationen im Kanton Basel-Landschaft seien durch Meldungen verdächtiger Mücken entdeckt worden. «Dies zeigt, wie zentral die Mithilfe der Bevölkerung ist, deren Meldungen eine wichtige Quelle bei der Überwachung sind», schreibt das BUD. Mücken mit verdächtiger schwarzweisser Musterung können unter muecken-schweiz.ch gemeldet werden.

Auch das Baselbiet weist auf Massnahmen gegen die Tigermücke hin: «Die wichtigste und einfachste Massnahme gegen die Bildung von Brutstätten besteht darin, auf Pflanzenuntersetzer und Wasserbehälter in Gärten und ungedeckten Terrassen zu verzichten.» Ungenutzte Behältnisse sollen entweder umgedreht oder unter einem Dach gelagert werden, damit sich kein Regenwasser sammeln könne. Regentonnen sollen z.B. mit einem Netz mückendicht verschlossen werden. Gefässe wie Tiertränken und Kinderplanschbecken sollten wöchentlich entleert werden. Natürliche Gewässer und belebte Weiher seien hingegen keine Brutstätte für die Tigermücke. Für Brutstätten, welche nicht vermieden werden können, sei seit kurzem das Produkt Mollex TigermückenStopp im Handel erhältlich.

Das Baselbieter Amt für Umweltschutz und Energie koordiniere im öffentlichen Raum die Massnahmen gegen die Tigermücke. Dazu werden in Gemeinden, in denen es neue Ansiedlungen gibt, Schulungsveranstaltungen für das Werkhofpersonal durchgeführt. Auf privatem Grund werde die Bevölkerung gebeten, potentielle Brutstätten zu beseitigen.

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16.04.2024 10:36

Freddi1985

Das ist toll der der Kanton drum Kuemmert

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