
Neue Ortsdurchfahrt in Birsfelden: So sieht sie aus und das sagt die Bevölkerung dazu
Stefan Zischler
Birsfelden soll eine neue Ortsdurchfahrt bekommen. Grund sind der hohe Verkehrsfluss und dringende Sanierungen an den Tramgleisen. Die ersten Visualisierungen zeigen, wie das Grossprojekt aussehen soll.
An der Haupt- und Rheinfelderstrasse in Birsfelden soll einiges anders werden. Tramhaltestellen werden verschoben, das Tram muss sich die Linie mit Autos teilen, Ampeln sollen durch einen neuen durchgehenden Velostreifen und Kreisel ersetzt werden.
Man muss mit Verzögerungen rechnen
Vor allem die Mischverkehrslösung sorgte bei der Planung für Diskussionen. Mischverkehr, also Tram und Individualverkehr, fahren auf der gleichen Spur. Besonders zu Stosszeiten und beim Stau heisst das für ÖV und Auto: stehen statt fahren. Damit würde ein grosser Vorteil des ÖV ins Stocken kommen.
Der Sprecher der Basler Verkehrsbetriebe, Matthias Steiger, nimmt Stellung: «Bei Stau heisst es entweder, es kommt zu Verzögerungen oder man muss mehr Pufferzeit einrechnen. Das führt zu einer längeren Fahrt. Beides ist nicht schön für unsere Fahrgäste».
Das Baselbieter Tiefbauamt entgegnet, dass es das Problem in die Planung einfliessen liess und man eine passende Lösung gefunden habe.«Der Vorteil der Mischverkehrslösung ist, dass wir den Passanten mehr Platz geben können. Bei einer separaten Tramlinie bräuchten wir circa drei Meter mehr Platz. Damit das Tram nicht stecken bleibt, versuchen wir den Verkehr zu dosieren, mit dem Ziel, dass die Situation vielleicht sogar besser ist als jetzt», so Urs Roth, stellvertretender Leiter des Tiefbauamts.
Bauarbeiten können voraussichtlich 2026 starten
Sofern der Baukredit vom Landrat angenommen wird und alle Einsprachen geklärt werden können, werden die Bauarbeiten 2026 beginnen. Das Grossprojekt soll in drei Jahren realisiert werden.
Baseljetzt hat bei Geschäften und der Bevölkerung nachgefragt, was sie vom Projekt halten. Casieri Gerardo betreibt einen Schuh-, Schlüssel- und Gravuren-Service. Er sagt: «Viele haben deswegen ihren Laden zugemacht. Ich hoffe, es kommt nicht so, wie sie denken. Vor allem wegen der vielleicht fehlenden Kundschaft. Ich hoffe, dass es gut kommt». Anwohnerin Laura Szabo meint, dass es offensichtlichen Handlungsbedarf gebe. Mehmet Mede, Geschäftsführer des «Birs Grill» sagt hingegen, dass es für seinen Laden keinen grossen Unterschied mache. Und hofft, dass mit den breiteren Fussgängerstreifen mehr Laufkundschaft seinen Laden betritt.
Der Landrat wird im Frühjahr 2025 über das Projekt und die Finanzierung entscheiden.
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Sonnenliebe
Gute Vorschläge.
Tarantinoo
ich freue mich auf das kaos