
Waser statt Lottner: Neues Entsorgungscenter sorgt für Diskussionen
Jennifer Weber
Neu ist auf dem Abfuhrplan des Kantons Basel-Stadt das Waser Entsorgungscenter in Birsfelden aufgeführt – anstelle des Lottner Recyclingparks. Das Bau- und Verkehrsdepartement erklärt, was es damit auf sich hat.
In den vergangenen Tagen wurden die Abfuhrpläne vom Tiefbauamt Basel-Stadt verschickt. Dem Telebasel-Zuschauer Werner Schällmann ist dabei sofort aufgefallen, dass die Firma Waser Entsorgungscenter in Birsfelden «sehr prominent auf dem Flyer» aufgedruckt ist, andere langjährige Entsorgungsfirmen in Basel und Allschwil hingegen nirgends erwähnt werden.

«Es kann nicht sein, dass man die Baslerinnen und Basler zum Entsorgen nach Birsfelden schickt.» Zumal beispielsweise der Lottner Recyclingpark in der Schlachthofstrasse für die Basler Bevölkerung genauso gut oder je nach Wohnquartier sogar besser erreichbar sei, so Schällmann.
Öffentliche Ausschreibung
Auf Anfrage erklärt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD): «Als Ergänzung zur Abfallsammlung durch die Stadtreinigung subventioniert der Kanton jeweils einen Recyclinghof eines privaten Anbieters.» Dieser Auftrag müsse gemäss Gesetz über die öffentlichen Beschaffungen regelmässig öffentlich ausgeschrieben werden. «Bei der letzten Ausschreibung 2023 erhielt ein Recyclinghof aus Birsfelden den Zuschlag», so das BVD. Dafür erhält das Waser Entsorgungscenter in Birsfelden 720’000 Franken vom Kanton, wie die bz Basel bereits berichtete.
Der Recyclinghof müsse sich gemäss der Ausschreibung in einem Radius von fünf Kilometern Luftlinie, gemessen ab dem Basler Rathaus, und auf Schweizer Boden befinden. «Beide Kriterien waren erfüllt.» Ergänzend fügt das BVD an: «Je nachdem, wo jemand in Basel wohnt, ist die Fahrt nach Birsfelden kürzer, als jene an die Basler Schlachthofstrasse an der französischen Grenze.»
Auf baselstädtischem Boden ist der Lottner Recyclingpark der einzige private Recyclinghof. Der frühere Recyclingpark in Kleinhüningen ist seit 2022 nicht mehr in Betrieb.
Keine Gratis-Sperrgutvignetten mehr
Mit dem neuen Abfuhrplan gibt es auch gleich eine Neuerung: Es gibt ab 2025 keine kostenlosen Sperrgutvignetten mehr, wie das Basler Department für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) bereits im September mitteilte. So soll die Kreislaufwirtschaft angekurbelt und die Abfallproduktion reduziert werden.
Im Kanton Basel-Stadt hat bisher jeder Haushalt zwei Gratis-Sperrgutvignetten erhalten. Mit diesen konnten grössere Gegenstände bis zu 10 Kilogramm kostenlos entsorgt werden. Damit ist jetzt Schluss.
Wo du deinen Abfall entsorgen und recyceln kannst, kannst du dieser Übersichtskarte des Kantons entnehmen.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Thomy
Hier wird falsch gespart denn so braucht es einfach mehr Geld für die Abfall Polizisten und die illegalen Abfälle Gegenstände nehmen weiter zu in Gewissen Quartieren schon jetzt wo später einfach nach langem liegen dann eben ohne Vignette entsorgt wird
Stephanie_BS
man kann ja einen lottner recyclingbon mit baseljetzt räppli haben. das haben die clever gemacht