Littering in Basel: Wenn der Detektiv nach dem Abfall-Verbrecher sucht
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Prävention
Basel-Stadt

Littering in Basel: Wenn der Detektiv nach dem Abfall-Verbrecher sucht

24.08.2024 09:03 - update 25.03.2025 15:13
Laura Pauli

Laura Pauli

Es ist ein etwas anderer Ansatz, den das IGSU wählt. Anhand spielerischer Aktivitäten soll den Menschen das Thema Littering näher gebracht werden. Die Situation sei zwar stabil, aber teuer für den Kanton.

Detektiv. Lupe. Zigarettenstummel. Täter flüchtig. Was ist am Marktplatz geschehen?

Ein mysteriöser Tatort mitten in der Stadt, aber kein klassisches Verbrechen – sondern das allgegenwärtige Vergehen gegen die Umwelt. Am vergangenen Mittwoch wurden Freiwillige selbst zu Detektiven, ausgestattet mit Lupe und Spürsinn, um den Täter zu entlarven. Die Beweise waren vielfältig: Zigarettenstummel, Plastikverpackungen und allerlei Müllreste, die achtlos zurückgelassen wurden.

Was steckt hinter dieser Aktion? Es handelt sich um eine kreative Kampagne des Schweizer Kompetenzzentrums gegen Littering (IGSU). Diese Kampagne zeigt einen neuen Ansatz auf, um auf das Thema Littering aufmerksam zu machen, sagt Teamleiter Cédric Québatte:

Der Tatort ist eines von vielen Projekten der IGSU. «Wir organisieren Spaziergänge in Städten und Gemeinden, sind auch an den Schulen sehr engagiert», sagt Québatte. Littering ist ein Thema, das ihn bereits seit über zehn Jahren beschäftigt. Einerseits wegen der Umwelt und den Tieren. «Es spiegelt aber auch das Verhalten der Konsumgesellschaft, in der wir uns befinden, wider.»

Kein Umwelt-, sondern ein Gesellschaftsproblem

Ähnlich sieht dies Timo Weber. «Es ist kein grosses Umweltproblem. Aber es ist ein grosses gesellschaftliches Problem», sagt der Leiter der Abteilung Abfall und Umwelt des Amtes für Energie und Umwelt (AUE). Auch die Kosten sprechen Bände. Jährlich 200 Millionen investiert der Bund in die Littering-Thematik. «Den Kanton Basel-Stadt kostet es rund neun Millionen pro Jahr», sagt Weber.

Denn nicht nur der Flora und der Fauna schade das Littering. Auch das Stadtbild leide darunter. In Basel gebe es ein paar Hotspots. «Während der Pandemielockerungen war Littering-Hochzeit.» In dieser Zeit seien vor allem Masken herumgelegen. Seither habe das Littern aber abgenommen und befinde sich in einem stabilen Zustand.

Oft unbeabsichtigt

Mit der Aktion der IGSU zeigt sich Weber sehr zufrieden. Das AUE arbeitet schon lange mit der Institution zusammen.

Anders als die Abfallkontrolle, die eher repressiv arbeite, sei dies ein bewusst informativ gewählter Ansatz, sagt Weber. «Wir wissen auch, dass Littering grösstenteils unbeabsichtigt passiert.» Es könne schnell einmal vorkommen, dass jemandem ein Taschentuch oder ähnliches aus der Jacke fällt. Das Problem seien die intrinsisch handelnden Litterer. «Und die sind sehr schwer zu erreichen.»

Mitarbeit : Maximilian Karl Fankhauser.

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Kommentare

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24.08.2024 16:42

Sonnenliebe

Dies ist eine gute Sache, aber die vielen Zigaretten und sonstigen Müll im Wald sollte man auch mit Bussen bestrafen. Den Tieren schadet man so und auch den Pflanzen.

5 0
24.08.2024 09:28

AndyS

Abfall kann man wegwischen. Nicht so die tausende von Kaugummis, die die Trottoirs und auf den neuen Freie-Strasse Steinplatten mit hässlichen schwarzen Flecken verzieren. Da müsste man auch mal ansetzen!

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