Bald werden die Fasnachtscliquen am Drummeli weniger oft auftreten. Die Reaktionen der Cliquen fallen unterschiedlich aus. Auch wenn es Vorbehalte gibt, können sich die meisten damit arrangieren.

Ab 2025 werden die Stammvereine nur noch alle drei Jahre am Drummeli auftreten und der gewohnte Zweijahres-Rhythmus wird ersetzt. Dieser Entscheid des Fasnachts-Comités stösst auf gemischte Reaktionen bei den Cliquen. Einige hätten lieber den alten Modus beibehalten, andere begrüssen den Entscheid.

Dreistündige Veranstaltung nicht mehr zeitgemäss

Für Simon Thiriet, den Obmann des Stammvereins der Alti Richtig 1926, bringt die Änderung frischen Wind: «Gerade die Einführung von Cliquen-Tischen, die von aktiven Fasnächtlern in Zukunft am Drummeli gebucht werden können, ist sehr willkommen.» Laut Thiriet müsse das Drummeli für Aktive wieder zum Erlebnis werden.

Eine dreistündige Veranstaltung sei heute nicht mehr zeitgemäss: «Diese Diskussionen, dass der Turnus von zwei auf drei Jahre verändert werden soll, gab es schon vor 30 Jahren, als mein Vater im Fasnachts-Comité war.» Für Thiriet müsse das Drummeli wieder zur alten Stärke zurückfinden und der neue Dreijahres-Rhythmus sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. In den letzten Jahren war auch immer wieder ein Kritikpunkt von Aktiven am Drummeli, dass es durch die vielen Auftritte zu langen Wartezeiten für die teilnehmenden Cliquen kommt. Dies könnte sich mit dem neuen Modus ändern.

Änderung mit Wermutstropfen

Auf der anderen Seite sind die Subventionen vom Drummeli für die Cliquen wichtig und viele Stammvereine rechnen dieses Geld ins Budget ein. Das Fasnachts-Comité erhofft sich mit dieser Änderung einen «höheren finanziellen Spielraum bei der Subventionierung». Wie dieser aussieht und ob die Cliquen weiterhin gleich viel Geld erhalten ist offen.

Auch wenn Beat Läuchli, Drummeli-Obmann vom Fasnachts-Comité, den neuen Turnus befürwortet, gibt es einen kleinen Wermutstropfen: «Für die Cliquen ist die Drummeliwoche eine tolle Zeit und ein Ziel, auf das hingearbeitet wird. Das nehmen wir ihnen zum Teil ein bisschen weg. Auf der anderen Seite erhoffen wir uns, dass das Drummeli mit dieser Entscheidung einen noch höheren Stellenwert hat.»

Entscheid stösst auf Verständnis

Die meisten Cliquen können den Entscheid verstehen und auch gut damit leben. Viele der Stammvereine erwarten, dass die Qualität steigt, wenn ihnen mehr Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung steht. Auch sind die Cliquen gespannt auf die engere Zusammenarbeit mit dem Fasnachts-Comité.

Gerade mit der steigenden Konkurrenz von Vorfasnachtsveranstaltungen ist diese Änderung des Turnus des Drummelis keine Überraschung. Laut dem Comité möchte das Drummeli zwar traditionell bleiben, aber auch mit der Zeit mitgehen. Und diesen Balanceakt meistert nur, wer sich auch ein bisschen neu erfindet.