
Neun Grossräte nahmen heute Abschied
Stefan Zischler
Für die einen ist der Abschied freiwillig, für die anderen, aber nicht. Während Raphael Fuhrer (GAB) abgewählt worden ist, schlägt bei André Auderset (LDP) die Amtszeit-Guillotine zu.
Noch ein letztes Mal abstimmen und mitdiskutieren. Dann ist nach 15 Jahren Schluss. André Auderset hat die maximale Amtsdauer erreicht. Das macht ihn heute aber nicht traurig. Es sei ein Ende eines Kapitels seines Lebens. Wehmütig müsse man aber nicht sein. Es sei «auch mal gut, dass es hier mal fertig ist.»
Geschätzt hätte er vor allem die ganzen Gespräche und Freundschaften, die er in der Zeit knüpfen konnte. Genauso geschätzt, habe er das gemeinsame Feierabendbier. Er sei als «Cüpli-Grossrat» bezeichnet worden, das sei grundsätzlich falsch. Er gäbe aber zu, gerne mal ein Glas zu trinken. Für ihn soll das Leben auch Spass machen und nicht nur aus ernsten Seiten bestehen.
Sein Grossratskollege Alex Ebi von der LDP beschreibt André Audersets Präsenz im Grossen Rat: «Wann der André ganz gehoben und weltmännisch von seinem Stuhl aufgestanden ist, und nach vorne ans Rednerpult gegangen ist. Ich meine, dann haben wir gewusst, jetzt kommt etwas. Und auch das wird mir sehr fehlen.»
Gelassenheit ist ganz wichtig
Gelassenheit sei sehr wichtig für einen Politiker, rät Auderset seinem Nachfolger. Vor allem bei den Bürgerlichen, die momentan relativ viele Abstimmungen verlieren, entstehe ein gewisses Frustpotential. «Da muss man einfach darüber stehen», sagt der erfahrene Politiker gelassen.
Unfreiwilliger Abgang bei Fuhrer
Auch Raphael Fuhrer muss seinen Sitz räumen. Der Grünen-Politiker wurde abgewählt und das, obwohl er eigentlich weiter machen wollte. Die Nachricht hätte ihn mitgenommen. Es sei schade, aber öffne für ihn auch wieder neue Perspektiven. Ein Alltag in der Politik gibt nämlich viel zu tun. Ein Tapetenwechsel bringe also auch Vorteile mit sich. Der Ex-Grossrat meint, es würde ihm guttun, wieder ein bisschen «normaler leben» zu können.
Besonders in den Kommissionssitzungen würde er in Zukunft fehlen. Seine Leidenschaft für Umwelt, Verkehr und Energie hätten alle in der Kommission gespürt. LDP-Grossrätin Nicole Strahm-Lavanchy hebt vor allem seinen ruhigen Sitzungsstil hervor. Sie habe es toll gefunden, wie unaufgeregt und kontrolliert er die Sitzungen führen konnte.
Ob Raphael Fuhrer in vier Jahren nochmals antreten wird, wisse er noch nicht.
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Hrothgar71
Hoffentlich ist für den Querulanten ERIC WEBER auch bald Schluss
spalen
querulant ginge ja noch. er ist offen rechtsradikal! und dient sich aktuell zusammen mit ein paar svp-exponenten dem regime in belarus als „wahlbeobachter“ an.
Sonnenliebe
Das stimmt, dass so ein Politiker überhaupt noch im Grossen Rat sitzen und abstimmen darf, aber bei diesen Kommentaren die ich hier lese, wundert mich dies wirklich nicht.