Nun krabbelt der Japankäfer auch durch Münchenstein
Jennifer Weber
Der Japankäfer breitet sich immer weiter aus und kann beträchtliche Schäden verursachen. Nun wurden zwei Exemplare des Schädlings in Münchenstein gefunden.
Der gefürchtete Japankäfer ist auf dem Vormarsch – auch in der Nordwestschweiz. Der Pflanzenschutzdienst des Ebenrain-Zentrums für Landwirtschaft, Natur und Ernährung hat kürzlich zwei männliche Exemplare des invasiven Schädlings im Raum in Münchenstein gefunden, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Vorsorglich habe der Ebenrain die Fallenüberwachung stark intensiviert und die Kontrollintervalle deutlich verkürzt. So kontrollieren die Fachleute des Ebenrain auch, ob sie Spuren von Frassschäden auf Pflanzen oder freie Käfer finden.
Da bis anhin keine weiteren Japankäfer gefunden worden seien, gehe der Ebenrain nicht von einem Befall oder einer Population aus, sondern von verschleppten Exemplaren.
Lockstofffallen an diversen Orten
Der Ebenrain-Pflanzenschutzdienst nimmt diese Aufgabe im Rahmen der vom Bund vorgeschriebenen Gebietsüberwachung von Quarantäneorganismen vor. Dazu habe der Pflanzenschutzdienst des Ebenrain-Zentrums für Landwirtschaft, Natur und Ernährung seit Ende Juni Lockstofffallen an diversen Orten im Kanton installiert. Der Ebenrain koordiniert diese Überwachung mit der Stadtgärtnerei Basel-Stadt, mit der Forschungsanstalt Agroscope und dem Bundesamt für Landwirtschaft sowie mit Überwachungsstellen in Frankreich und Deutschland.
Der Japankäfer gilt in der Schweiz und in der EU als Quarantäneorganismus und ist somit melde- und bekämpfungspflichtig, wie das Ebenrain in der Mitteilung weiter schreibt.
Wie erkennst du einen Japankäfer?
Die Japankäfer hat – im Gegensatz zum hiesigen Gartenlaubkäfer – auf beiden Körperseiten fünf weisse Haarbüschel und am Hinterleib nochmals zwei weitere weisse Haarbüschel, die sich von blossem Auge gut erkennen lassen. Die Flügeldecken des Japankäfers sind kupferfarbig. Die Körperlänge beträgt acht bis zwölf Millimeter. Er ist also etwas kleiner als ein Fünfrappenstück. Die Flugzeit des Japankäfers ist in der Regel von Juni bis September.
Der Schädling kann sowohl im Larvenstadium als Engerling wie auch als adulter Käfer beträchtliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, in öffentlichen Grünflächen und in Hausgärten verursachen. Die Larven ernähren sich hauptsächlich von Graswurzeln und die ausgewachsenen Käfer von über 300 verschiedenen Wirtspflanzen.
Verdachtsfälle melden
Bei einem Verdachtsfall muss umgehend der kantonale Pflanzenschutzdienst informiert werden. Mach ein Foto des Käfers, notiere den genauen Fundort und friere den Käfer ein. Schicke die Informationen an den kantonalen Pflanzenschutzdienst: Eleonor Fiechter, eleonor.fiechter@bl.ch, 061 552 21 57.
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