Nur noch 4 statt 5: Die SP Basel-Stadt zieht in den Wahlkampf um die Nationalratssitze
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Wahlkampfauftakt
Basel-Stadt

Nur noch 4 statt 5: Die SP Basel-Stadt zieht in den Wahlkampf um die Nationalratssitze

16.08.2023 16:36 - update 16.08.2023 17:34
Lea Meister

Lea Meister

Am Mittwoch lud die SP Basel-Stadt zum Wahlkampfauftakt. Der Wahlkampf unterscheidet sich von bisherigen, verliert doch der Kanton einen der fünf Nationalratssitze an den Kanton Zürich.

Bei kochend heissen Temperaturen lancierte die SP Basel-Stadt am Mittwochnachmittag ihren Wahlkampf und lud dafür ins «Crescenda» beim Schützenmattpark ein.

Die bisherigen SP-Nationalrät:innen Mustafa Atici und Sarah Wyss haben mit der angestrebten Verteidigung ihres Sitzes eine klare Mission. Präsidentin der SP Basel-Stadt Lisa Mathys und Grossrat Christian von Wartburg stellen sich zusätzlich zur Wahl für die beiden bisherigen baselstädtischen Sitze der SP im Nationalrat auf und «flankieren» sozusagen ihre beiden Kolleg:innen.

-1 Sitz im Nationalrat

Insgesamt stellt der Kanton Basel-Stadt derzeit fünf Nationalrät:innen: Sibel Arslan (Grüne), Mustafa Atici (SP), Katja Christ ( GLP), Patricia von Falkenstein (FDP) und Sarah Wyss (SP). Ab kommender Wahl verliert Basel-Stadt aber einen Sitz an den Kanton Zürich, der neu auf 36 Nationalratssitze kommt. (Hintergrund: Basel-Stadt ist zwar gewachsen, aber in anderen Kantonen steigen die Einwohnerzahlen schneller). Wie möchte die SP also sicherstellen, dass beide Sitze verteidigt werden können?

Parteipräsidentin Lisa Mathys sagt: «Wir möchten für ganz klare Werte stehen. Wir stehen für eine soziale Schweiz ein und ergreifen Partei für die Menschen in diesem Land, für die Lebensrealitäten. Wir wollen, dass die Menschen nicht immer weiter an Kaufkraft verlieren und ihren Lebensalltag möglichst sorgenfrei und gesund bestreiten können.»

Im Wahlkampf gehe es jetzt darum, den Leuten nahe zu bringen, um was es der Partei gehe. Mathys sei überzeugt, dass es genau diese Vertretung brauche in Bern und die SP Basel-Stadt die Sitze wird halten können.

Eva Herzog als Unterstützerin

Die Wichtigkeit der progressiven Kräfte in Bern unterstreicht auch Ständerätin Eva Herzog, die am Mittwoch als Unterstützerin der Liste 5 vor Ort war und selbst wohl problemlos ihren Sitz verteidigen wird. «Basel steht für einen fortschrittlichen und weltoffenen Teil der Schweiz. Wir wissen, wie wichtig das Verhältnis zu Europa ist, wenn es um Basel als Wissens- und Wirtschaftsstandort geht. Was wir in Bern einbringen können, ist extrem wichtig.»

Nur noch 4 statt 5: Die SP Basel-Stadt zieht in den Wahlkampf um die Nationalratssitze
Wahlkampfleiterin Melanie Eberhard, Nationalrätin Sarah Wyss, Nationalrat Mustafa Atici, Parteipräsidentin Lisa Mathys, Nationalratskandidat und Grossrat Christian von Wartburg und Ständerätin Eva Herzog bei der Lancierung des Wahlkampfs am Mittwochnachmittag. Bild: Baseljetzt

Die Vertretung eines fortschrittlichen Teils der Schweiz liege nicht nur im Interesse von Basel, sondern im Interesse der ganzen Schweiz. Sollte die SP Basel-Stadt ihre beiden Sitze verteidigen können, hätte sie die Hälfte der baselstädtischen Nationalratssitze inne. Wichtig und richtig, wie Nationalrätin Sarah Wyss betont: «Wir haben gezeigt, was wir in Bundesbern bewegen können und genau daran möchten wir anknüpfen. Das ist der Grund, weshalb wir nach Bern möchten. Wir wollen nicht einfach ein Zeichen setzen, sondern wirklich inhaltliche Arbeit leisten.»

Partei will Gespräche mit der Bevölkerung führen

Die Fokusthemen im Wahlkampf der SP Basel-Stadt sind die Stärkung der Kaufkraft, die Gleichstellung und die Zusammenarbeit mit Europa. Im Detail setzt sich Sarah Wyss für bezahlbare Krankenkassenprämien ein, wofür es ein anderes Finanzierungssystem brauche. Mustafa Atici fokussiert sich auf die Chancengleichheit in der Bildung, um den Arbeitsmarkt zu stärken. Lisa Mathys verschreibt sich dem Klimaschutz und ist überzeugt, dass es «die SP jetzt erst recht braucht, damit es wirklich vorangeht». Christian von Wartburg ergreift als Jurist Partei «für ein Recht auf Gerechtigkeit». Er wünsche sich eine Schweiz mit «gleich langen Spiessen für alle».

Das Wahlkampfbudget der SP Basel-Stadt für die National- und Ständeratswahlen 2023

  • Kosten der Vorkampagne: 83’000 Franken
  • Kosten der Nationalratskampagne: 304’000 Franken
  • Kosten der Ständeratskampagne: 123’000 Franken

Finanziert werden die Kampagnen zu einem grossen Teil mit Geld aus der Parteikasse (473’000 Franken). Hinzu kommen Kandidierendenbeiträge (14’000 Franken) und Spenden (23’000 Franken).

Neben den gängigen Werbeflächen will die Partei im Wahlkampf auf direkte Gespräche mit der Bevölkerung setzen. Per Telefon, auf der Strasse, in den Quartieren und sogar bei sogenannten Speeddates in Basler Kaffees möchten die Kandidat:innen abholen, welche Themen die Bevölkerung beschäftigen.

Dafür bleibt jetzt Zeit bis im Oktober. Am 22. entscheidet sich dann, ob die drei Aushängeschilder der SP Basel-Stadt auch weiterhin in Bern walten dürfen.

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Kommentare

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16.08.2023 17:41

Sprissli

Ausland,Atici in denn Nationalrat dann haben wir aber das Geschenk mit dem selber gemachten Putscher,Tyrann,Diktaktor Anhänger!

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