Nächstes Kapitel rund um die Oberwiler Primarschule: Der Gemeinderat will den Schulrat durch eine Schulkommission ersetzen. Das Vorhaben sorgt bei den Betroffenen für grosses Misstrauen.

Die Oberwiler Primarschule kommt nicht zur Ruhe. Jüngster Auslöser, der für Kritik gesorgt hat, ist eine Neuorganisation der Führungsstruktur. Wie die «Basler Zeitung» berichtet, schlägt der Oberwiler Gemeinderat der Gemeindeversammlung am 15. Juni vor, den Schulrat abzuschaffen.

Grund für den Entscheid ist das überarbeitete Baselbieter Bildungsgesetz. Dieses verpflichtet sämtliche Gemeinden mit Ausnahme von jenen mit Kreisschulen dazu, sich über die Führungsstrukturen ihrer Primarschulen Gedanken zu machen und diese von der Bevölkerung absegnen zu lassen. Es gibt drei Möglichkeiten: das bisherige Modell mit einem Schulrat, das Gemeinderatsmodell ohne Schulrat und mit allen Kompetenzen bei der Exekutive sowie das Kommissionsmodell. Hier hat der Gemeinderat die meisten Kompetenzen, er wird aber von einer Schulkommission beraten und begleitet.

Ideal oder zu starke Machtkonzentration?

Der Oberwiler Gemeinderat hat sich für das Kommissionsmodell entschieden. Gemeindepräsident Hanspeter Ryser bezeichnete diese Zwischenlösung an einer Informationsveranstaltung am Donnerstagabend als ideal.

Das sehen in Oberwil aber nicht alle so. Von der Abschaffung betroffene Schulratsmitglieder, Lehrpersonen und Eltern äusserten Besorgnis darüber, dass sich die neue Führungsstruktur negativ auf die Schule auswirken würde. Sie befürchten, dass zu viele Kompetenzen beim Gemeinderat liegen und dieser nicht immer im Interesse der Schule entscheiden wird.

Mehr Effizienz erhofft

Die für das Ressort Bildung zuständige Gemeinderätin Regula Messerli zeigte derweil auf, dass es der Wunsch der Oberwiler Exekutive sei, die Verbindung zwischen Schulleitung und Gemeinderat zu stärken. Die Schule solle mit ihren Anliegen in Zukunft direkt an die Gemeinde treten können und nicht mehr den Umweg über den Schulrat nehmen müssen. Zudem müsse der Gemeinderat schon heute alles entscheiden, was finanzielle Konsequenzen habe, so Messerli.