Oeri kritisiert Heusler scharf – dieser ist «schockiert»
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Vorwürfe
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Oeri kritisiert Heusler scharf – dieser ist «schockiert»

15.06.2023 09:55 - update 15.06.2023 16:17

Lars Franzelli

Die ehemalige FCB-Präsidentin Gigi Oeri kritisiert in einem Interview ihren Nachfolger Bernhard Heusler. Dieser ist «schockiert» über ihre Aussagen.

Ein Interview von Ex-FCB-Präsidentin Gigi Oeri in der Basler Zeitung sorgt für Aufruhr. Dieses fand anlässlich des Todes ihres Vorgängers Werner Edelmann statt. Sie äussert sich darin nämlich auch kritisch über ihren Nachfolger Bernhard Heusler.

«Heusler hat mir den Stuhl weggezogen»

Bernhard Heuslers Zeit als Vereinspräsident war enorm erfolgreich: Unter seiner Führung gewann der FCB acht Meistertitel in Folge. Trotzdem äussert Gigi Oeri, welche den FCB mit Millionen unterstützt hat, Kritik.

Die vier Jahre als Präsidentin seien eine tolle Zeit gewesen: «Es ging nur aufwärts.» Viele Leute im Verein hätten sie toll unterstützt, so Oeri. «Bis zum Tag X, als ich von Bernhard Heusler aus dem FC Basel gedrängt wurde.» Darauf angesprochen, dass dies eine harte Unterstellung sei, erklärt Oeri: «Ja, aber so empfinde ich das heute. Bernhard Heusler hat mir den Stuhl weggezogen und das Tagesgeschäft an sich gerissen. Alles ging nach seinem Kopf. Deshalb zog ich mich dann relativ schnell zurück.»

Auch Lob für Heusler

Von Gigi Oeri gibt es im Interview durchaus auch Lob für Heusler: «Er hat seine Sache sehr gut gemacht, das ist keine Frage. Er hat auch mir sehr viel geholfen.» Aber in den Club habe Heusler nie etwas, ausser seinem Wissen und Können, investiert. «Aber er hat überall die Lorbeeren einkassiert, bevor er sich 2017 zurückzog.» Als Präsident sei er sehr gut für den FC Basel gewesen, so Oeri. «Mir gab er zu verstehen, dass es mein Geld brauche, aber nicht mehr.»

Es gehe ihr nicht um ein «Heusler-Bashing», sagt Oeri im Baz-Interview. Sie wolle einfach ihre Sicht der Dinge darlegen: «Wenn Heusler nicht gewesen wäre, wäre ich heute noch beim FC Basel.» Vor allem störe sich Oeri daran, dass sie in der Öffentlichkeit primär als Geldgeberin wahrgenommen wird. Sie seien ein «Traumduo» gewesen: «Aber heute redet man nur noch vom Meistermacher Heusler und der Geldgeberin Oeri. Das empfinde ich als unfair. Ich habe zehn Jahre lang hart gearbeitet für den FCB.» Die Spiele des FCB schaue sie nicht mehr und eine Rückkehr schliesse Oeri aus.

Heusler ist «schockiert»

Gegenüber dem Blick reagiert Bernhard Heusler überrascht über die Aussagen von Oeri: «Ich habe von den Aussagen von Frau Oeri Kenntnis genommen. In erster Linie bedaure ich mit ihr den Hinschied unseres sehr geschätzten ehemaligen Präsidenten und gemeinsamen Kollegen Werner Edelmann. Meine Erinnerung an ihn und die damalige Zeit ist nur positiv, auch was die Zusammenarbeit mit Frau Oeri betraf. Frau Oeri war in unserer gemeinsamen Zeit in der FCB-Führung viel mehr als ‹nur› eine Geldgeberin, weshalb ich auch dafür gesorgt hatte, dass sie zur ersten Ehrenpräsidentin des Clubs ernannt wurde. Es gab keinen Anlass, Frau Oeri aus dem Club zu drängen. Ich war – offen gesagt – schockiert über die heutigen Aussagen. Ansonsten gebieten es mir der Respekt und das Verständnis meiner Rolle, von einer öffentlichen Debatte abzusehen.»

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