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Omar Adlani: Von der afrikanischen Champions League zu den FCB-Frauen

01.11.2025 13:06 - update 02.11.2025 10:58
Florian Vögeli

Florian Vögeli

Anfang Oktober hat der FCB den neuen Trainer der Frauenmannschaft vorgestellt: Mit Omar Adlani verpflichtete der FCB einen Mann mit internationaler Erfahrung, der trotz seines jungen Alters bereits viel erlebt hat.

Er kommt von der afrikanischen Champions League der Männer in die Schweizer Liga der Frauen. Noch vor wenigen Wochen war Omar Adlani Assistenztrainer des Vereins aus der höchsten algerischen Liga im Männerfussball und bereitete das Team auf die afrikanische Champions League vor.

Dann erfuhr er von der offenen Stelle als Trainer bei den FCB-Frauen. Mithilfe eines befreundeten Agenten entstand der Kontakt zum FC Basel. «Ab da ging alles sehr schnell. Ich habe die Vorbereitungen für die Champions League abgebrochen. Die Gespräche mit dem FCB begannen, und das Projekt hat mich dann sehr überzeugt», erklärt Adlani. In Basel hat er einen Vertrag bis im Sommer 2027 unterschrieben.

Von Algerien nach Kanada

Dass er zuvor in Algerien tätig war, ist kein Zufall. Der heute 35-jährige kanadisch-algerische Doppelbürger ist nämlich dort geboren. Mit seiner Familie wanderte er dann im Alter von fünf Jahren nach Kanada aus. «Wir wollten ein besseres Leben. Kanada schien uns eine gute Option zu sein. Mein Vater war schon oft dort und hat dann beschlossen, mit der ganzen Familie dorthin zu ziehen. Das war eine sehr gute Entscheidung von ihm», sagt Adlani und erzählt, dass es für ihn nicht nur einfach war. «Wir sind nach Vancouver gezogen. Dort wird vor allem Englisch gesprochen. Anfangs war das für mich ein bisschen schwierig. Aber ich glaube, das hilft mir jetzt sehr dabei, mich überall zurechtzufinden.»

Nach dem Studium besuchte er Freunde in Frankfurt. Die Stadt hat ihm so gut gefallen, dass er geblieben ist und für den SG Rot-Weiss Frankfurt angefangen hat Fussball zu spielen.

Kurz darauf ging seine Reise aber weiter in den Norden. «Ich habe meine Freundin kennengelernt, die Finnin ist. Ich habe mich entschlossen, es auszuprobieren, und bin nach Finnland gezogen. Ganz ehrlich, ich wusste nicht einmal, wo Finnland liegt. Schweden und Norwegen kannte ich, aber über Finnland wusste ich nicht wirklich viel. Also bin ich einfach mal dorthin gefahren und habe weiter Fussball gespielt», so Adlani.

Durch Zufall zum Frauenfussball

In Finnland hat er dann auch zum ersten Mal als Trainer gearbeitet und kam dann auch das erste Mal mit Frauenfussball in Berührung. Das war zufällig bei einem nationalen Fussballturnier. «Ich sass am Mittag an einem Tisch und habe mich mit einer sehr netten Frau unterhalten. Sie wollte meine Meinung zum finnischen Fussball hören, und ich habe ihr sehr direkt und ehrlich geantwortet. Eine Woche später habe ich herausgefunden, dass sie die Chefin des finnischen Fussballverbandes ist. Irgendwann hat sie dann den Kontakt zu mir wieder aufgenommen.»

Zunächst hat er sowohl Frauen als auch Männer trainiert, bevor er sich als Talenttrainer ausschliesslich dem Frauenfussball widmete. Er möchte seinen Teil dazu beitragen, dass der Frauenfussball weiter wächst und somit möglichst viele Spielerinnen in Zukunft von ihrem Vollzeitjob als Fussballerin leben können.

In Basel konnte er sich bereits gut integrieren. Ausserdem spricht er ein bisschen Deutsch, das er aus seiner Zeit in Frankfurt mitbringt. «Aber nur ein bisschen», so Adlani. «Beim Sprechen bin ich noch sehr schlecht. Aber ich verstehe es gut. Okay, vielleicht kein Schweizerdeutsch, aber Hochdeutsch verstehe ich recht gut. Mein Ziel ist es, dass ich am Ende dieser Saison das Interview auf Deutsch führen kann.»

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Kommentare

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04.11.2025 03:13

pserratore

❤️💙

0 1
01.11.2025 22:08

Borki74

einen guten Start und ein gutes einleben🍀👏

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