Persische Kühlung in Basler Schulhaus: Wenn heisse Luft für kühle Köpfe sorgt
©Bild: Baseljetzt / Illustration: Baseljetzt
Sommerhitze
Basel-Stadt

Persische Kühlung in Basler Schulhaus: Wenn heisse Luft für kühle Köpfe sorgt

18.08.2023 17:05 - update 19.08.2023 07:53
Florian Scheller

Florian Scheller

Im Pestalozzi Schulhaus kühlt ein jahrtausendealtes Belüftungssystem die Klassenzimmer. Es basiert auf einem System aus Persien. Das Pilotprojekt soll als Vorbild für andere Schulhäuser in Basel dienen.

Stefan Martin, Schulleiter der Primarschule Pestalozzi, zeigt stolz das neue Kühlsystem im Dachgeschoss. Wobei: Beim Begriff «Kühlung» muss Martin präzisieren: «Eigentlich ist das keine Kühlung». Es werde lediglich heisse Luft durch kalte ausgetauscht. Die Lufttemperatur wird also nicht wie bei einer Klimaanlage aktiv heruntergekühlt.

Gebäude auf diese Weise zu kühlen ist für Basel zwar neu, jedoch bereits jahrtausendealt, genannt «Badgir», oder auf Arabisch: «Malqaf». «Badgir» bedeutet so viel wie «Windfänger» und deutet damit auf einen wichtigen Teil der Anlage hin. Denn die warme Luft wird über einen Windturm auf dem Dach abgeleitet. Drei davon wurden bei der Sanierung der Primarschule installiert.

Persische Kühlung in Basler Schulhaus: Wenn heisse Luft für kühle Köpfe sorgt
Die Luftzirkulation kühlt die Räumlichkeiten ab. Bild: MET Architects

Mehrere Vorteile gegenüber Klimaanlagen

Das System hat gegenüber einer Klimaanlage mehrere Vorteile. Offensichtlich ist der geringe Energieverbrauch, da bis auf das elektrische Öffnen und Schließen der Luftein- und -auslässe die gesamte Arbeit nach physikalischen Gesetzen erfolgt. Auch eventuelle Wartungsarbeiten sind deutlich weniger zeit- und kostenintensiv. Voraussetzung für dieses Pionierprojekt ist allerdings, dass es auch in Sommernächten deutlich abkühlt. Sonst gibt es keine Kaltluft, die nachts auf Knopfdruck für frischen Durchzug sorgt.

Falls die Erfahrungen mit dem «Low-Tech-System», wie es Sabine Schärer nennt, Leiterin Schulen im Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt, könnte es schon bald auch in anderen Basler Schulen zum Einsatz kommen.

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Kommentare

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18.08.2023 15:15

Eliora

Wow, warum nicht? Eins ist klar, wir müssen uns auf Hitzsommer vorbereiten, denn es werden immer mehr davon geben. Also warum nicht in den Nahen Osten schauen und lernen wie wir es angenehmer machen können?

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