Petition zum Schutz der Fasnacht eingereicht
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Tradition
Basel-Stadt

Petition zum Schutz der Fasnacht eingereicht

09.04.2025 10:43
Larissa Bucher

Larissa Bucher

In einer an den Regierungsrat gerichteten Petition werden Massnahmen zum Schutz der Fasnacht gefordert. Schützen müsse man das Weltkulturerbe vor Kommerzialisierung, Massentourismus und respektlosem Verhalten.

Die Innenstadt sei laut Petition während den drei Fasnachtstage 2025 in einem bisher nie dagewesenen Ausmass von Publikum überflutet worden. Besonders in den Abendstunden seien die Gassen rund um den Marktplatz, Rümelinsplatz, Barfüsserplatz und Münsterplatz derart überfüllt gewesen, dass «das eigentliche fasnächtliche Treiben kaum mehr möglich war».

„Die Fasnacht war schlicht nicht mehr sichtbar“, schreibt Initiant Marco Rampinelli – stattdessen habe eine dichte Menschenmasse aus dunkel gekleideten Besuchenden das Bild geprägt. «Für die aktiven Fasnächtler bestand keine Möglichkeit mehr, sich zu betätigen.»

Fasnacht als Partymeile

Ein zentrales Anliegen der Petition ist die Kritik an der zunehmenden Vermarktung der Fasnacht. Rampinelli sieht insbesondere in der intensiven Bewerbung durch Tourismus Basel und in der veränderten Kommunikation des Fasnachts-Comités eine problematische Entwicklung.

Demnach könne man die Anwesenden an der Fasnacht mittlerweile in vier Hauptgruppen unterscheiden:

  • „Passive“ – traditionelle Fasnachtsbesucher:innen mit kulturellem Bezug und respektvollem Verhalten.
  • „Touristen“ – oft internationale Besucher:innen mit wenig Kenntnis der lokalen Gepflogenheiten.
  • „Partyvolk“ – meist junge Menschen, oft alkoholisiert und auf Feierstimmung fokussiert.
  • „Pöbler“ – aggressive Gruppierungen, die mit Provokationen gegen Fasnächtler:innen, Polizei und Publikum auffielen.

Letztere sorgten in diesem Jahr laut Rampinelli für polizeiliche Einsätze und negative Schlagzeilen. «Dass die Innenstadt derart mit ‘Touristen’, ‘Partyvolk’ und Pöblern’ überrannt wurde und dies zu Missständen führte, liegt wohl massgeblich an der Tatsache, dass in den letzten Jahren zunehmend ein intensives Marketing betrieben wurde und die Fasnacht somit alleinig zum Wirtschaftsgut und zur Partymeile erkoren wurde.»

Forderungen an den Regierungsrat

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, richtet die Petition fünf zentrale Forderungen an den Regierungsrat:

  1. Eindämmung der Kommerzialisierung auf ein vernünftiges Mass
  2. Nachhaltigere Vermarktung durch Tourismusinstitutionen
  3. Stärkere Sensibilisierung für respektvolles Verhalten an der Fasnacht – auch durch eine Ergänzung polizeilicher Vorschriften
  4. Unterstützung der Polizei bei präventiver Arbeit
  5. Stärkere Aufklärung durch das Comité über die informellen und kulturellen Regeln der Fasnacht

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Kommentare

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16.04.2025 04:44

pserratore

👍

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09.04.2025 15:19

chari08

Ich bin sehr gespannt, wie “nachhaltigere Vermarktung durch Basel Tourismus” ausschaut. Das ist etwas so logisch wie eine “Crèmschnitte ohne Zucker”.

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