
«Pizza hat keine Geheimzutat»: Mit welchem Rezept Notorious 801 beim Lysbüchel überleben will
Valerie Zeiser
Das Cafe Claire ist ausgezogen, weil die Quartierentwicklung stockt. Tobias Gottwald und sein The Notorious 801 Pizza übernehmen mit befristetem Vertrag. Sorgen, dass die Kundschaft ausbleibt, hat er nicht.
«Mehr als acht Zutaten braucht eine einfache Pizza nicht», sagt Tobias Gottwald. Der Teig besteht aus vier Zutaten: Sauerteig, Mehl, Wasser und Salz. «Und je nachdem, welche Pizza man möchte, reichen schon vier Toppings.» Gottwald hat am Freitag The Notorious 801 Pizza im Lysbüchel-Areal eröffnet. Reicht dieses einfache Rezept, um im neu entstehenden Quartier zu überleben?
Das Café Claire, das den Standort zuvor betrieben hatte, hat im August per sofort geschlossen. Sie seien Opfer einer sehr langsamen Quartierentwicklung geworden, sagten die Betreibenden damals. Die Laufkundschaft sei ausgeblieben. The Notorious 801 Pizza zieht nun mit befristetem Vertrag als Untermieter ein. Angst, dass die Kundschaft ausbleibt, hat Gottwald keine. «Wir können mit unserer Pizza überzeugen, ich denke da kommen die Leute auch von weiter her.» Ausserdem gehe die Quartierentwicklung nun schneller voran.
Baustelle ringsherum
Tatsächlich befindet sich rechts vom The Notorious 801 Pizza eine grosse Baustelle. Bis 2028 entsteht dort ein neues Hochhaus. Die Quartierentwicklung beim Lysbüchel ist noch nicht abgeschlossen. Gottwald sieht das aber als Chance. «Vielleicht kann ich das Wohngefühl der Leute hier positiv beeinflussen.»

Tobias Gottwald selbst kommt aus Berlin. Dort hat er eine Ausbildung zum Koch gemacht und zunächst in Sternenrestaurants gearbeitet. Über mehrere Umwege ist er dann nach Basel gelangt. «Ich war Mal an einem Geburtstag, an dem jemand einen mobilen Pizzaofen mitgebracht hat», erzählt er. «Ich war so begeistert, dass ich mir am nächsten Tag selber einen gekauft habe.» So sei er von der Sternenküche zu Pizza gelangt.
«Mit Mühe erreicht man gute Sachen»
Mittlerweile wird ihm gar nachgesagt, er sei der beste Pizzabäcker Basels. «Das sage ich aber nicht über mich selbst», sagt er. «Aber wenn man sich viel Mühe gibt, dann erreicht man gute Sachen. Das ist bei allem so.» Sein Untermietvertrag beim Standort im Lysbüchel-Areal ist befristet auf Ende 2027 mit Verlängerungsoption bis Ende 2028. Danach kann das Café Claire wieder einziehen, wenn es möchte. Hat Gottwald denn keine Angst, dass das grosse Aufleben des Quartiers erst dann geschieht, wenn das Claire wieder einziehen könnte? «Selbst wenn es so wäre, haben wir gute Vorarbeit geleistet», sagt er.
Trotzdem wird er sich bereits ab nächstem Jahr nach einem neuen Standort umsehen. «Dafür möchte ich mir Zeit nehmen», sagt Gottwald. «Ich baue gerne Neues auf. Angst, dass ich keinen anderen Standort finde, habe ich nicht.»
Sauerteig, Mehl, Wasser und Salz. So einfach geht Pizza. Ob Gottwald’s Rezept sich im Lysbüchel bewährt, wird sich zeigen.
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Tarantinoo
Nein danke
spalen
da werde ich ganz sicher mal hingehen