Polizeiwissenschaften hinter Gitter – Abteilung wird abgeschafft
©Bild/Montage: Baseljetzt
Polizeiarbeit
Basel-Stadt

Polizeiwissenschaften hinter Gitter – Abteilung wird abgeschafft

19.03.2025 10:42 - update 25.03.2025 08:45
Stefan Zischler

Stefan Zischler

Erst 2022 hat die Basler Polizei ein Novum geschaffen: Eine Abteilung Polizeiwissenschaft. Sie forscht zu Polizeithemen und berät die Leitung. Nun ist sie der Reorganisation der Polizei zum Opfer gefallen.

Für mehr als zwei Jahre haben Wissenschaftler bei der Basler Polizei die Polizei und ihre Arbeit genau unter die Lupe genommen. Sie haben zu Themen wie Gewalthotspots oder subjektives Sicherheitsgefühl geforscht. Damit soll jetzt wieder Schluss sein. Der derzeitige Polizeikommandant hat letztes Jahr das Programm wieder in den Boden gestampft.

Politik pro Polizeiwissenschaft

Für SP-Grossrat Mahir Kabakci sei das nicht der richtige Entscheid. In anderen Ländern sei eine polizeiwissenschaftliche Abteilung mittlerweile Standard. «Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, gerade in Zeiten von unterschiedlichen globalen Krisen und entsprechenden Polarisierungen ist es umso wichtiger, dass unsere wertvolle Polizeiarbeit sozialwissenschaftlich begleitet wird.» Es sei auch ein Dämpfer in der Attraktivität der Basler Polizei als Arbeitgeber.

Weniger problematisch sieht das der SVP-Grossrat Felix Wehrli. «Es ist einfach wieder ein Projekt, das man nicht für nötig empfindet und bei dem ich auch finde, dass es das nicht braucht.» Für ihn sei das ein operativer Entscheid gewesen, bei dem sich die Politik nicht einmischen muss.

Bericht Schefer zeigt Wichtigkeit einer solchen Abteilung

Mahir Kabkci sieht das anders. Gerade nach dem Bericht Schefer, welcher prekäre Zustände in der Basler Polizei präsentierte, sei eine Abteilung wichtig, welche die polizeiliche Arbeit reflektiert.

Polizei äussert sich noch nicht

Die Polizei und das Justiz- und Sicherheitsdepartement wollen sich wegen der laufenden Interpellation noch nicht äussern. Stephanie Eymann, Vorsteherin des Departements, will sich am Mittwoch in der Grossratssitzung zur Interpellation äussern.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

21.03.2025 05:02

pserratore

🤔

0 0
19.03.2025 18:09

Sonnenliebe

Dabei wäre es immer wie wichtiger, gerade in Krisenzeiten, dass es eine polizeiwissenschaftliche Abteilung gibt. Schade.

3 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.