
Positive Bilanz nach zwei Jahren Cannabisstudie
Leonie Fricker
Das Pilotprojekt «Weed Care» läuft seit zwei Jahren. Jetzt liegen erste aussagekräftige Ergebnisse der Cannabisstudie vor, teilt das Basler Gesundheitsdepartement mit. Die Zwischenbilanz fällt positiv aus.
Zwei Jahre nach dem Verkaufsstart von Cannabisprodukten an Studienteilnehmende im Kanton Basel-Stadt ziehen die Träger der Studie eine erste Bilanz. Seit Beginn im Januar 2023 wurden insgesamt 87 Kilogramm Cannabis verkauft. Dadurch konnten dem illegalen Markt rund 900’000 Franken entzogen werden, heisst es in einer Mitteilung am Freitag. Ein Drittel davon waren Produkte mit einem niedrigeren THC-Gehalt als die üblichen Schwarzmarktprodukte. Trotz der legalen Verfügbarkeit haben die Studienteilnehmenden weder häufiger noch mehr Cannabis konsumiert.
Gleicher Konsum, bessere psychische Gesundheit
Das Pilotprojekt startete mit 378 Teilnehmenden. Nach zwei Jahren sind noch 299 aktiv dabei, 272 Personen werden die Studie bis Januar 2027 verlängern. Die Studie zeigt positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Teilnehmenden: Das Suchtverhalten hat sich reduziert, und depressive sowie Angstsymptome sind zurückgegangen. Mögliche Gründe für diese Ergebnisse sind der Wegfall der Illegalität, ein grösseres Vertrauen in die Cannabisprodukte und eine bessere Kontrolle des Konsums durch klare THC-Angaben auf den Produkten, teilen die Verantwortlichen mit.
«Durch den legalen Cannabisverkauf bleibt der Konsum zwar unverändert, das Suchtverhalten wird jedoch reduziert und die psychische Gesundheit verbessert sich. Eine Cannabisregulierung kann deshalb zur Schadensminderung bei Cannabiskonsumierenden beitragen», wird Studienleiter Marc Walter in der Mitteilung zitiert.
Studiendesign minimal angepasst
Mit der Verlängerung von «Weed Care» sollen weitere Erkenntnisse zum Konsumverhalten der Teilnehmenden gewonnen werden. Am bisherigen Studiendesign wurden zwei Anpassungen vorgenommen.
Es wurde auch nach den Gründen gefragt, warum sich die Teilnehmenden weiterhin für das Projekt interessieren. 89 Prozent gaben hierbei an, mit ihrer Teilnahme ein Zeichen für eine regulierte Abgabe von Cannabis setzen zu wollen. 84 Prozent schätzen es, Cannabisprodukte in besserer Qualität als auf dem Schwarzmarkt kaufen zu können. Und 79 Prozent sehen einen Vorteil darin, Cannabis einfacher und sicherer beziehen zu können.
«Weed Care» ist eine gemeinsame Studie des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Universitären Psychiatrischen Kliniken, der Psychiatrischen Dienste Aargau und der Universität Basel.
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pserratore
Gute Zwischenbilanz 👍
Sonnenliebe
Dies haben wir bei uns in der Apotheke auch gesehen!