
Pratteln wird süsser: Gelati Gasparini präsentiert die neue Produktionshalle
Valerie Zeiser
Ab 2027 werden Gasparini-Glacés nicht mehr in Münchenstein, sondern in Pratteln produziert. Die Gesellschaft für Arbeit und Wohnen, der Gasparini gehört, verspricht sich vom neuen Standort mehr Flexibilität.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Räumlichkeiten in Münchenstein sind zu eng geworden, der neue Produktionsstandort ist doppelt so gross
- Rund 8 Millionen Franken kostet der Umzug. Fünf Millionen finanziert die Gesellschaft für Arbeit und Wohnen selbst, für 3 Millionen sucht sie Stiftungen und private Vermögende
- Produktionsstart in Pratteln soll Januar oder Februar 2027 sein.
Seit 1952 gibt es die Gasparini-Glacés in Basel. Damals hiessen sie noch Glacé Müller. Als 1954 das erste Zolli-Cornet verkauft wurde, geschah dies noch ohne Verpackung. Man hatte Angst, die Tiere würden sie fressen.
Mittlerweile ist das Zolli-Cornet von Gelati Gasparini weit über Basel hinaus bekannt. Seit einigen Jahren werden die Glacés auch in Zürich, Bern, Luzern und sogar Zermatt verkauft. Mit Folgen: Der Produktionsstandort in Münchenstein ist zu eng geworden. Die Glacéproduktion wird ab 2027 an den Kunimattweg nach Pratteln verlegt. «In Pratteln haben wir mehr Platz und deshalb mehr Ruhe in der Produktion», sagt Giacinto Serrano, Geschäftsführer der Gesellschaft für Arbeit und Wohnen (GAW).

Seit 2002 gehört Gelati Gasparini der GAW. Die Gesellschaft bietet Arbeits- und Wohnintegration von Menschen mit Beeinträchtigungen an und betreibt zu diesem Zweck professionelle und marktorientierte Betriebe. Unter anderem Gelati Gasparini. Deshalb sei auch die Ruhe am neuen Standort so entscheidend. In der Glacéproduktion arbeiten so 15 Personen mit Beeinträchtigung und 30 Fachpersonen. «Mit dem neuen Standort in Pratteln können wir den Arbeitsplatz aufwerten», sagt Serrano.
Doppelt so gross wie Standort in Münchenstein
Rund 1800 Quadratmeter gross ist der neue Standort der Manufaktur – doppelt so gross wie jener in Münchenstein. Das bietet auch neue Möglichkeiten. So können etwa ab 2027 Cornets und Stängeliglacé gleichzeitig produziert werden. Und ein weiterer Produktionsschritt kann vor Ort ausgeführt werden: «Die Waffeln aus Deutschland werden ab 2027 in Pratteln in Schokoladenkuvertüre getunkt, nicht mehr in Bern», sagt Serrano.

Bis zu 8 Millionen Franken investiere die GAW in das Projekt. Fünf Millionen trage die Gesellschaft selbst, für 3 Millionen suche sie die Unterstützung von Stiftungen und privaten Vermögenden. Unter anderem müssen auch neue Maschinen angeschafft werden. «Ab 2030 dürften wir die Glacés gar nicht mehr so produzieren wie heute», erklärt Serrano. Das liege daran, dass ab dann neue Kühlmittel vorgeschrieben seien. Und auch wachsen wolle Gasparini. «Ziel ist nicht, ein grosser Player zu werden. Aber wir wollen nachhaltig wachsen und rentabel sein.»
Fabrikladen bleibt in Münchenstein
Und das hat einen Grund: Die GAW finanziert sich zu 75 Prozent aus Einnahmen durch Dienstleistungen. Mit Gelati Gasparini könne man so andere Bereiche der GAW quer finanzieren, die defizitär sind. Durch den neuen Standort solle so auch die Anzahl Stellen für Menschen mit Beeinträchtigung verdoppelt werden. Der Fabrikladen bleibt aber vorerst in Münchenstein. Ob zu einem späteren Zeitpunkt noch ein Laden in Pratteln eröffnet werden soll, ist unklar.
2026 starten die baulichen Massnahmen. Produktionsstart in Pratteln soll dann ab Januar oder Februar 2027 sein. Vier bis sechs Wochen soll der Umzug dauern. Glacéliebhaberinnen und -haber müsse sich aber keine Sorgen machen, in dieser Zeit auf Gasparini-Glacé verzichten zu müssen: Es wird vorproduziert.
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Phili
Hoffe es gibt auch noch einen Laden in Pratteln