
Provisorium an der Tramhaltestelle St. Jakob sorgt für Kritik
Alessia Roppel
Seit über vier Monaten ist die renovierte Tramhaltestelle St. Jakob fertiggestellt, doch anstelle der geplanten Werbeflächen prägt ein provisorisches oranges Bauabsperrnetz das Erscheinungsbild.
Diese Situation sorgt für Unverständnis und Kritik bei FDP-Grossrat Daniel Seiler. Die Sanierung der Haltestelle kostete 1,3 Millionen Franken und umfasst unter anderem einen Aufenthaltsraum für das Personal der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB). Laut Seiler sei jedoch unverständlich, dass trotz dieser Investition keine Werbeblache von Anfang an installiert wurde.
Dass man für die Sanierung einer Tramhaltestelle 1,3 Mio. Franken ausgeben könne, sei für ihn schon schwer nachvollziehbar. «Aber wenn man das schon macht, hätte man doch wenigstens auch gleich von Anfang an ein paar Fränkli davon, für eine Werbeblache investieren können», erklärt er.
«Gefragt, ob das eine Kunstinstallation sei»
Die bz Basel berichtete bereits Ende September über die neue Haltestelle und deren geplante Nutzung für Werbeflächen. Geplant sei, dass die oberen Teile der Haltestelle mit Werbebannern für Veranstaltungen in der St. Jakobshalle genutzt werden sollen. Später sollen diese durch digitale Werbeflächen ersetzt werden. Doch bisher seien nur an der Front der Haltestelle Werbeblachen montiert worden, während die Seiten weiterhin mit dem provisorischen Netz versehen sind.
Besonders problematisch sei dies angesichts der zahlreichen Grossveranstaltungen, die in den vergangenen Monaten stattfanden, darunter Heimspiele des FC Basel, die Frauen-Handball-Europameisterschaft und das Pferdesportturnier CHI Classics Basel. «Viele der zahlreichen Besuchenden werden sich wohl gewundert haben, was diese Konstruktion mit orangen Netzen soll. Vielleicht haben sie sich gefragt, ob das allenfalls eine Kunstinstallation sei», so Seiler.

Interpellation eingereicht
Aus diesem Grund hat Seiler eine Interpellation an den Regierungsrat eingereicht, in der er Antworten auf mehrere Fragen fordert. Unter anderem wolle er wissen, ob der Regierungsrat das monatelange Provisorium ebenfalls als schlechte Visitenkarte für die Stadt sieht und ob nicht bereits eine erste Werbeblache im Budget der Sanierung hätte enthalten sein sollen. Er fordert in der Interpellation den Regierungsrat dazu auf, Druck auf die zuständigen Stellen auszuüben, damit das Provisorium rasch beseitigt werde.
Die Antworten des Regierungsrats stehen noch aus. Ob die Werbeflächen bald genutzt werden können oder ob die orange Netzinstallation noch länger das Bild der Haltestelle prägt, bleibt abzuwarten.
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Hampe56
offenbar stümperhafte Planung!
Nachdenken
Es ist wirklich beschämend: In Zürich gibt es unterirdische Tramhaltestellen und Bahnhöfe, während in Basel nicht einmal eine Tram-Haltestelle vollendet wird.