Reformierte Kirche kämpft mit neuer Idee gegen Austrittswelle
Ann Weber
Schweizweit klagen die Kirchen über viele Austritte. In der Region fusionieren deshalb immer mehr Kirchgemeinden. Die reformierte Kirche Basel-Stadt wendet jetzt noch eine andere Strategie an.
Am 21. November hat das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft über einen möglichen Zusammenschluss zweier Kirchgemeinden abgestimmt. Das Ergebnis: Die Fusion wurde einstimmig angenommen. Ab dem neuen Jahr wird es neu die Kirchgemeinde Sissach-Wintersingen geben.
Der Fakt, dass Kirchgemeinden rapide schrumpfen, ist kein Geheimnis. Deshalb sichert die Fusion vielen Landeskirchen nichts weniger als die Existenz.
Oftmals sind mit den Kirchenaustritten Umzüge der entsprechenden Personen in andere Kantone verbunden. Die evangelisch-reformierte Kirche zählt 23’000 Personen, 2010 waren es noch 33’000.
Umzug nicht mehr gleich Ausschluss
Die Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt will dem Mitgliederschwund jetzt noch mit einer anderen Strategie entgegenwirken: Umzüge sollen künftig nicht mehr zum Ausschluss aus der Kirchgemeinde des alten Wohnsitzes führen. Konkret: Wer aus Basel wegzieht, kann weiterhin Mitglied der evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt bleiben. So sollen Mitgliedschaften erhalten bleiben, erhofft sich die Kirche.
Mathias Zehnder, Informationsbeauftragter der evangelisch-reformierten Kirche, hält diesen Schritt für wichtig, um Gemeindemitglieder halten zu können:
Die Kirchenverfassung sieht vor, dass künftig auch «externe Mitgliedschaften» möglich sein sollen. Grosse Veränderungen in der Mitgliederverteilung werden laut Zehnder trotzdem nicht erwartet: «Ich habe keine Angst, dass jetzt zum Beispiel Baselbieter in Massen in die Stadt abwandern, und ich erwarte auch nicht, dass jetzt ganz viele Basler zu uns ins Baselbiet kommen», meint er. Dieses Projekt sei demnach vor allem für Personen, die sich weiter in der Gemeinde engagieren wollen, jedoch ihr Zuhause wechseln.
Nun hat die Evangelisch-reformierte Kirche eine Ordnung vorgelegt, die in Zukunft externe Mitgliedschaften regeln soll. Falls diese Ordnung an der nächsten Synode im Frühling angenommen wird, können weitere Verhandlungen zwischen den Kantonen ablaufen.
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