Punkt6 Thema
Wahlen BL

Sabine Bucher gegen Markus Eigenmann: So wollen sie das Baselbiet von sich überzeugen

15.11.2025 09:04

Johanna Samland

Welche Schwerpunkte wollen Sabine Bucher und Markus Eigenmann im Falle eines Wahlsiegs setzen? Diese und viele andere Fragen wurden am Freitag im Punkt6 Thema in einem Streitgespräch diskutiert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sabine Bucher setzt auf einen unparteiischen Wahlkampf
  • Markus Eigenmann sucht das Gespräch mit der SVP
  • Beide wollen den Schulen mehr Autonomität zugestehen

Am 30. November entscheidet das Baselbiet in einer Stichwahl über Monica Gschwinds Nachfolge im Regierungsrat. Zur Wahl stehen Sabine Bucher (GLP) und Markus Eigenmann (FDP).

Eigenmann und Bucher wollen mit Erfahrung punkten

Auf die Frage, was ihn am meisten von Bucher unterscheidet, sagt Eigenmann, dass er lange Exekutiverfahrung aus Politik und Wirtschaft hat, und die parteipolitische Zusammensetzung der Regierung sich durch seine Wahl nicht verändern würde. Bucher setzt dem entgegen, dass sie sich durch ihre Tätigkeit im Landrat und der Bildungskommission bereits in die anstehenden Themen eingearbeitet habe. Sie habe durch ihre Tätigkeit als Gemeindepräsidentin ebenfalls Exekutiverfahrung sammeln können und sei wie die abtretende Gschwind eine Politikerin aus dem Oberbaselbiet. Auch im Falle ihres Wahlsiegs gebe es deshalb eine gewisse Kontinuität.

Bucher setzt im Wahlkampf auf das direkte Gespräch, Eigenmann auf den digitalen Auftritt

Während Eigenmann regelmässig Beiträge auf den sozialen Medien veröffentlicht, setzt Bucher im Wahlkampf eher auf analoge Auftritte. «Ich bin extrem viel draussen unterwegs, jeden Tag mache ich zwei Flyer-Aktionen, und gehe auch sonst zu Anlässen», erzählt sie. Es wäre eine Sinnesüberflutung, wenn sie alle ihre Auftritte auf den sozialen Medien teilen wollte, so Bucher.

Auch Eigenmann ist viel unterwegs. Dass er mehr Wahlkampf auf den sozialen Medien betreibt, sieht er nicht als Grund, sich im direkten Wahlkampf zurückzulehnen.

Bucher will einen «unparteiischen» Wahlkampf machen

Bucher will mit Kompromissen überzeugen. Sie versuche nicht gezielt auf linke Wähler abzuzielen, sondern wolle mit ihren Standpunkten eine Mehrheit überzeugen. «Es gibt Themen, bei denen ich Überschneidungen mit links und Themen, bei denen ich Überschneidungen mit rechts habe.» Das Ziel sei es, sich alle Meinungen anzuhören, und daraus einen Kompromiss zu erarbeiten. Dabei stehe ihr persönliches Empfinden nicht im Vordergrund, betont sie. Der Unterschied zwischen dem Land- und dem Regierungsrat sei, dass es sich bei dem Regierungsrat um eine Personenwahl handele. Darum dürfe man dort kein Parteienprogramm verfolgen, sondern müsse «Ruhe ins System bringen».

Eigenmann sucht das Gespräch mit der SVP

Auch Eigenmann betont, dass er klare Positionen hat, von denen er nicht abweicht, um politisch zu punkten. Anders als Bucher sucht er den direkten Kontakt zu Parteien. «Am Tag nach dem ersten Wahlgang war ich bei der SVP und habe gesagt, wo ich stehe.» Es gebe durchaus inhaltliche Differenzen, aber er habe «versucht aufzuzeigen, wo wir Gemeinsamkeiten haben». Als Beispiele nennt er «die Freiheit des Einzelnen sein Leben zu gestalten» und den Umgang mit den Staatsfinanzen. Differenzen gebe es beispielsweise bei der Haltung zu Europa.

Die Schulen sollen autonomer werden

Bucher will die Strukturen für die Schulen lockern. «Es ist mir wichtig, dass die Schulen einen gewissen Spielraum haben.» Die Situation sei je nach Schule sehr unterschiedlich, und sie halte es für sinnvoll, dass die Schulen innerhalb eines gewissen Rahmens individuell gestaltet werden könnten. Eigenmann stimmt ihr zu. «Wir haben hier keine inhaltliche Differenz.» Für die Innovationsfähigkeit des Bildungssystems sei es wichtig, dass die Schulen Dinge ausprobieren könnten, fügt er hinzu. Darum sei auch er gegen eine zentrale Steuerung der Schulen.

Das sind laut Bucher und Eigenmann die Herausforderungen der Zukunft

Als grosse Herausforderung der Zukunft sieht Eigenmann die Gestaltung des Gesundheitswesens der Zukunft und die älter werdende Bevölkerung. «Wir müssen in der Region die Spitalkapazitäten reduzieren. (…) Wir haben eine Überversorgung.»

Bucher hält den Umgang mit dem digitalen Wandel und den technologischen Fortschritt im Bildungswesen für ein anstehendes Thema. Man müsse sich Gedanken machen, wie man Bildung neu denken müsse, um die Kinder und Jugendlichen auf die Anforderungen der Wirtschaft vorzubereiten.

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Kommentare

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15.11.2025 18:25

pfuedi

Ganz klar Bucher👍👍👍

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