
Salzgeber, Jans und Co. mischen Oberwil auf
David Frische
Zum Staffelfinale des «Donnschtig-Jass» schaute die ganze Schweiz nach Oberwil. Rund 4000 Menschen feierten einen gelungenen Abschluss der SRF-Jass-Saison auf dem Eisweiher.
Am Ende ist es ein klares Verdikt: Mit 41:120 entscheidet Davos das Jassduell mit Eglisau für sich. Dies nicht nur, aber auch dank gütiger Mithilfe des Basler Bundesrats Beat Jans, der sich an diesem Donnerstagabend auf dem Oberwiler Eisweiher gründlich verjasst. Es ist nur einer der zahlreichen Höhepunkte beim Staffelabschluss der SRF-Sendung «Donnschtig-Jass» im Leimental. Bundesjans nimmt es, wie alle rund 4000 anderen versammelten Menschen, natürlich mit Humor. Er soll an diesem Abend noch ein anderes Duell für sich entscheiden.

Salzgeber: «Das wird ein gigantischer Jass-Abend!»
Nach Therwil im Jahr 2023 ist nun also wieder einmal die Region Basel an der Reihe, und die Jass-Schweiz blickt nach Oberwil. Vor einer eindrücklichen Kulisse und bei glühenden 36 Grad moderiert Rainer Maria Salzgeber durch die Show. Und der SRF-Mann weiss bereits im Vorfeld am Telebasel-Mikrofon: «Man muss nur in die Runde schauen, was hier stimmungsmässig abgeht. Das wird wieder ein gigantischer Jass-Abend werden!»
Für Oberwil sei das eine «riesige Möglichkeit», sagt der Oberwiler Gemeinderat und ehemalige Baselbieter Landratspräsident Pascal Ryf (Mitte) voller Vorfreude auf die Show. Man wolle der Schweiz zeigen, dass man «Kultur und Moderne verbinden» könne. Schliesslich ist die Gemeinde im Leimental jetzt nicht gerade als urchiger Ort bekannt.
Dass Oberwil aber jassen kann, bewies die Gemeinde mit dem Sieg gegen Binningen bereits. Und Jassen ist ja ein Nationalsport. «Ich glaube, es ist ein Irrglaube, dass nur in den urchigen Gebieten gejasst wird», findet auch Stefan Büsser, der als Co-Moderator der Sendung agiert, gegenüber Baseljetzt. Man könne nicht sagen, dass gewisse Schweizer Regionen besser jassen als andere. «Am Ende des Tages ist es immer auch ein bisschen Kartenglück.»
Gute Stimmung, überforderte Gastronomie
Das Kartenglück ist an diesem Abend eindeutig den Davosern hold, die in der Oberwiler Hitze cool bleiben und den Sieg nach Hause bringen. Im Vorfeld der Sendung sind die Bündner bereits guten Mutes. «Heute bringen wir es heim!», sagen Manuela Hubert und Hans Keller. Sie gehören zum Davoser Fanclub, der rund zwei Tischreihen füllt. Heute müsse es klappen, nachdem die Bündner Gemeinde in Crans-Montana ja verloren hatte, nun aber als einer von zwei «Lucky Loosern» ins Duell gegen Eglisau ging.
Oberwil gefalle ihnen, Hubert und Keller sind beeindruckt von der Kulisse mit den vielen Menschen. «Warm ist es hier», so Keller. Und sie werden langsam ungeduldig. «Wir warten nun schon über eine Stunde auf die bestellten Getränke.» Ein Bild, das sich im Laufe des Abends immer wieder zeigt: Die Verpflegungsstände und der Service sind am Anschlag oder gar überfordert.
Selbstbewusste Bündner
Einer, der es für Davos an diesem Abend richten soll, ist Christoph Dürst. Der erfahrene Jasser gibt sich vor dem Ernstkampf gelassen. «Bei der ersten Austragung war die Nervosität viel grösser. Jetzt habe ich Routine», scherzt er selbstbewusst. Er und seine Frau schätzen den Besuch im Baselbiet ebenfalls. «Basel ist lässig. Nicht zum Wohnen, aber für einen Besuch, um etwas zu erleben», so der Bündner.
Zuversichtliche Zürcher
Auf Eglisauer Seite weiss man um die Stärke der Bündner. «In der Probe waren sie sehr, sehr stark», sagt Yannick Maag. Seine Mutter spielt an diesem Abend am SRF-Tisch eine Jassrunde. Er selbst fungiert als Memory-Spieler. «Es ist aber immer noch alles offen.» Oberwil sei in den Proben schlecht gewesen und habe am Ende den Sieg nach Hause gebracht. «Es kann so schnell gehen …», so Maag.
Am Ende machen die Bündner mit den Eglisauern aber kurzen Prozess. Das Zürcher Unterland muss somit vorerst auf einen «Donnschtig-Jass» warten.
Heimspiel für Eitel und Rossinelli
Zur grossen SRF-Livesendung gehört aber nicht nur ein Jasstisch und ein gutes Blatt, sondern auch ein musikalisches Rahmenprogramm. In Oberwil stehen Beatrice Egli, die Stubete Gäng und Anna Rossinelli auf der Bühne und heizen der Menge ein. Erst darf Wetterfrosch Jan Eitel aber noch ein Heimspiel austragen und «SRF Meteo» für einmal nicht vom Leutschenbach-Dach, sondern vom Dorfplatz seiner Heimatgemeinde moderieren.
Jans verlädt Zubi in die falsche Ecke
Im Laufe der Sendung hat Bundesrat Jans nochmals die Chance, sich zu beweisen. SRF zeigt ein Penalty-Duell zwischen ihm und dem einstigen FCB-Goalie Pascal Zuberbühler, das sie vorab auf dem Landhof ausgetragen haben. Jans beweist Nervenstärke und versenkt mehrere Bälle souverän – «Zubi» muss sich geschlagen geben. Er fordert Jans auf dem Oberwiler Eisweiher lautstark zu einer Revanche im Joggeli auf. An diesem Abend steht aber das Jassen im Zentrum.

Rainer Maria Salzgeber kennt sowohl Jass- als auch Fussballsendungen bestens und moderiert souverän durch den Abend, ist um keinen Spruch verlegen. Vielleicht verspürt er auch schon etwas Vorfreude auf seinen bevorstehenden 56. Geburtstag.
Als beim «Donnschtig-Jass» für diese Saison die letzte Karte gelegt und der Sieger Davos auserkoren ist, wird auf dem Eisweiher noch getanzt und gefeiert. Büssi macht sich ans DJ-Pult und verwandelt den Eisweiher in eine Partyzone. Um Mitternacht steht dann nochmals Salzgeber im Mittelpunkt – diesmal als Geburtstagskind. Es ist der gebührende Abschluss eines grossen Volksfestabends in Oberwil.
Den «Donnschtig-Jass» vom 14. August in Oberwil kannst du in der SRF-Mediathek anschauen.
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Phili
War ein toller Event
Thomy
War sicher ein schöner Event in Oberwil
👍