Schadstoffe auf dem Areal Rosental Mitte gefunden
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Bauarbeiten
Basel-Stadt

Schadstoffe auf dem Areal Rosental Mitte gefunden

24.11.2023 12:06 - update 24.11.2023 13:56
Lea Meister

Lea Meister

Bei den Bauarbeiten auf dem Industrieareal Rosental Mitte wurden Schadstoffe im Boden gefunden. Die Entfernung fordert strenge Schutzmassnahmen. Mensch und Umwelt sind aber nicht gefährdet.

Auf dem Areal Rosental Mitte wurden über 150 Jahre lang Chemikalien, Farbstoffe, Pflanzenschutzmittel und Medikamente hergestellt. Die Geschichte des Areals kommt jetzt an die Oberfläche, denn bei Bauarbeiten wurden Schadstoffe im Boden gefunden. Dies teilte der Kanton am Freitag mit.

Der Aushub muss gemäss Vorgaben auf gesundheitsschädliche Stoffe untersucht werden. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden Arsen, Cadmium, Blei, Chrom VI, PFAS und geringe Mengen Benzidin gefunden. Das Material muss speziell und fachgerecht entsorgt werden.

Das Amt für Umwelt und Energie kontrolliert die Umsetzung der Schutzmassnahmen. Unter anderem wird während der Bauarbeiten die Abluft kontrolliert und über ein Abluftreinigungssystem geführt. Dieses sorgt dafür, dass keine Schadstoffe in die Umgebungsluft geraten. Rund um das Gebiet wird ausserdem die Luftbelastung überwacht.

Es hagelte Kritik an den Untersuchungen

Im Frühling hatte die Vereinigung Ärztinnen und Ärzte für den Umweltschutz die Benzidin-Messungen des Umweltamts kritisiert. Sie seien untauglich und die Proben an den falschen orten entnommen worden, lautete die Kritik damals.

So seien vier von fünf Messstellen nicht im Grundwasserstrom allfälliger Benzidin-Verschmutzungsherde platziert gewesen, schrieb der Altlastenexperte Martin Forter im Namen der Vereinigung. Damals teilte das Amt mit, dass in keiner der Proben Benzidin nachgewiesen worden sei. Die Umweltorganisation zeigte sich nicht überrascht von dieser Tatsache und forderte den Kanton auf, den Boden und das Grundwasser des Rosentalgeländes systematisch auf Benzidin und andere gefährliche aromatische Amine zu untersuchen.

Vorwürfe seien haltlos

Das Departement bezeichnete die Vorwürfe damals insgesamt als nicht neu und nicht korrekt. Die Standorte seien gut untersucht, eine Sanierung im Klybeckareal nach eidgenössischen Vorgaben würde bereits laufen. 2019 habe das kantonale Umweltlabor eine neue Analysemethode entwickelt, die Benzidin bis in den Bereich von einem Milliardstel Gramm pro Liter nachweisen kann.

Die Belastungen, die sich heute im Boden befinden, seien auf die Zeit von 1900 bis zum Störfall von Schweizerhalle im Jahr 1986 zurückzuweisen. Was den Umgang mit Chemikalien betrifft, habe sich die Welt danach drastisch verändert. Die Belastungen würden zudem seit 1998 systematisch aufgenommen und wenn nötig auch untersucht. Damals nämlich trat die Altlastenverordnung in Kraft.

Ausserhalb des Gebiets konnten bei den neusten Untersuchungen keine Schadstoffe in der Luft nachgewiesen werden. Für Mensch und Umwelt habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden, so der Kanton.

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