«Scream Machines» erweckt historische Geisterbahn und Tinguelys Vermächtnis zu neuem Leben
©Bild: Screenshot Telebasel
Kunstinstallation
Basel-Stadt

«Scream Machines» erweckt historische Geisterbahn und Tinguelys Vermächtnis zu neuem Leben

26.04.2025 13:21

Mirjam Rodehacke

Eine neu gestaltete Grossinstallation zweier Künstler wird von Mai bis August im Basler Solitude Park gastieren. Das Werk vereint eine bekannte Geisterbahn sowie eine Referenz zu einem von Tinguelys früheren Werken.

Die neue Kunst-Geisterbahn «Scream Machines» wird für die Zeitspanne von Tinguelys Geburtstag am 22. Mai und seinem Todestag am 30. August im Park vor dem Museum Tinguely während der regulären Öffnungszeiten in Betrieb sein.

Hinter dieser Neugestaltung stehen die britische Künstlerin Rebecca Moss und der Schweizer Künstler Augustin Rebetez. Für ihre Installation haben die beiden das Grundgerüst der bestehenden, historischen «Wiener Prater Geisterbahn» genutzt. Dieses Fahrgeschäft mit Baujahr 1935 war bis 2019 etliche Jahre Teil der Basler Herbstmesse.

Die neu inszenierte Kunst-Geisterbahn «Scream Machines» im Solitude Park soll den Besuchenden einen etwa 2-minütigen Parcours durch eine «immersive Kunstlandschaft» bieten, heisst es auf der Museumswebseite.

Trötende Totenköpfe und eine Wackelpudding-Séance

Aktuell befindet sich die Kunst-Geisterbahn noch in der Aufbauphase. Diese haben bereits Mitte März begonnen, stellten sich dann aber laut Museumsdirektor Roland Wetzer kniffliger dar als angenommen, wie er im Interview angibt: «Es ist gar nicht so einfach, wie wir uns das ursprünglich vorgestellt haben. Es braucht eine Baubewilligung dafür, das ist recht aufwendig. Im Moment stehen wir so, dass Augustin seine Installation fast abgeschlossen hat und Rebecca mitten in den Aufbauarbeiten steckt.»

Die britische Künstlerin Moss, bekannt für ihre humoristischen Installationen, steuert zur Neubespielung der Geisterbahn unter anderem eine besondere Wand bei. «Das ist eine Wand voller Totenköpfe, die von den Pariser Katakomben inspiriert ist. Ich hatte die Idee, dass alle Totenköpfe Tröten im Mund haben könnten und dann alle gleichzeitig ‘Tröööt’ machen, wenn die Wagen vorbeifahren. Hoffentlich wird das ziemlich dramatisch, angsteinflössend, aber auch lustig», erklärt Moss.

Weiter plane Moss eine Séance mit Wackelpudding und weitere skurrile Highlights miteinzubeziehen, die zu diesem besonderen Anlass passen: Die Zelebrierung eines Künstlers, der vor 100 Jahren auf die Welt kam und diese vor 34 Jahren wieder verliess.

Von Horrorelementen und existenziellen Fragen

Abschliessend fügt Moss in Bezug auf die Dauer des zwei-minütigen Parcours an, dass es bei ihren Kunstwerken eine Herausforderung sei, diese innerhalb weniger Sekunden zu erfassen.

Obwohl Tinguelys Todestag das Ende der Ausstellung markiert, ist dieses Ereignis nicht der Grund, weshalb die «Scream Machine»-Installation an eine Geisterbahn angelehnt ist. Museumsdirektor Wetzel präzisiert: «Das ist eine Idee, die auf Tinguely zurückgeht, er hat nämlich zur Eröffnung des Centre Pompidou 1977 im Foyer eine riesige Installation mit anderen Künstlern verbaut – der sogenannte Crocodrom und dort hatte es auch eine Geisterbahn.»

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